Philosophie

Dirk Westerkamp

Ästhetisches Verweilen

2019. IX, 173 Seiten.

Philosophische Untersuchungen 48

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ISBN 978-3-16-157050-6
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Wir verweilen gern: an interessanten Gegenständen, ergreifenden Eindrücken und an einnehmenden Kunstwerken. Im Verweilen scheint man der Zeit zu entrücken. Doch können wir uns auch in die Zeitlichkeit von Kunstwerken selbst versenken. Welche Erfahrungen machen wir im anschauenden Verweilen von Bildwerken? Dirk Westerkamp erörtert diese und andere kunstphilosophische Fragen.
Dirk Westerkamp fragt nach der ästhetischen Erfahrung des Verweilens an Kunstwerken. Verweilen, Kontemplation und Muße stiften einen besonderen Umgang mit Gegenständen und einen besonderen Zugang zur Zeit. Wer sich in die Betrachtung von Kunstwerken versenkt, entrückt gewohnten Zeitbezügen. Im ästhetischen Verweilen geben wir uns Zeit für Erfahrungen mit natürlich und künstlich Hervorgebrachtem. Verweilen entfaltet sich in der Freiheit von Zeit. Als Kontemplation zielt eine solche Erfahrung allerdings nicht nur auf die Freiheit von der Herrschaft der Zeit. Gewonnen wird sie auch in der Erfahrung von Zeitlichkeit selbst. In den Bildkünsten wird diese Kontemplationserfahrung durch unterschiedliche Techniken des Zeitigens bewirkt. Zu diesem Zweck gestalten ihre werkspezifischen Formen des räumlich-flächigen Zeigens ikonisch prägnante Momente. Eröffnet möglicherweise die Versenkung in die Zeitbezüge von Kunstwerken eine eigene Erfahrung ästhetischen Verweilens? Nach allgemeinen Überlegungen zu den Formen der Zeitlichkeit des Verweilens entwirft Dirk Westerkamp im ersten Teil seiner Untersuchung eine allgemeine Theorie künstlerischer Abstraktion und stellt ein relationales Bildmodell zur Diskussion. Anschließend rückt er die theoretischen Überlegungen in die umfassendere zeitgeschichtliche Perspektive ästhetischer Modernität und deutet das ästhetische Verweilen als Form einer modern verwandelten symbolischen Einbildungskraft.
Personen

Dirk Westerkamp Geboren 1971; Studium der Philosophie, Linguistik und Literaturwissenschaft; 2003 Promotion; 2004–10 Juniorprofessor für Sprachphilosophie und Ästhetik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; 2010 Gastprofessor an der Universität Lille; seit 2010 Professor für Theoretische Philosophie und Direktor am Philosophischen Seminar in Kiel.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Arbitrium — 40 (2022), S. 382–386 (Francesca Iannelli)
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie — 26. Februar 2020, S. 34 (Wolfgang Helllmich)
In: Philosophische Rundschau — 67 (2020), S. 193–228 (Florian Arnold)