Felix Hagemeyer untersucht in dieser Studie am Beispiel von Aschdod und Jerusalem sowie anhand archäologischer Funde, extrabiblischer Quellen und der Aschdod-Texte der Hebräischen Bibel die vielschichtigen Beziehungen zwischen Südwestpalästina und Juda von der späten Mittelbronzezeit bis zur frühhellenistischen Epoche.
Diese Arbeit wurde mit dem Nachwuchsförderpreis des Fördervereins der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 2023, dem Wolfgang-Scheuffler-Forschungspreis und dem Hanns-Lilje-Preis 2024 der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Felix Hagemeyer untersucht in dieser Studie am Beispiel von Aschdod und Jerusalem sowie anhand archäologischer Funde, extrabiblischer Quellen und der Aschdod-Texte der Hebräischen Bibel die vielschichtigen Beziehungen zwischen Südwestpalästina und Juda von der späten Mittelbronzezeit bis zur frühhellenistischen Epoche.
Ausweislich des archäologischen Befunds bestanden überwiegend kooperative Beziehungen zwischen beiden Regionen. Die Küste wirkte stärker auf das Bergland ein als umgekehrt, wobei das gegenseitige Verhältnis anfangs entscheidend durch die Nachbarn Gat und Ekron sowie später durch die Großreiche Assyrien, Babylonien und Persien bestimmt wurde. In der Hebräischen Bibel wird Aschdod vielfach in nachexilischen Texten (wie 1 Sam 5,1-6,18* oder Neh 13,23-27) rezipiert, welche gegen die stetig wachsenden Verflechtungen argumentieren. Aschdod entwickelte sich zum Topos einer »Theologie der Alterität«, dem in den späten judäischen Identitätsnarrativen eine ähnliche Bedeutung zukam wie Samaria.
Diese Arbeit wurde mit dem Nachwuchsförderpreis des Fördervereins der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 2023, dem Wolfgang-Scheuffler-Forschungspreis und dem Hanns-Lilje-Preis 2024 der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Inhaltsübersicht:
Kapitel 1: Aschdod und Jerusalem: Eine Einführung
1.1 Ausgangspunkt und Ziel der Untersuchung
1.2 Zum Aufbau der Untersuchung und der verwendeten Chronologie
1.3 Zur archäologischen und landeskundlichen Erforschung der Region Aschdod seit dem 19. Jahrhundert
Kapitel 2: Die Beziehungen Aschdods zu Jerusalem im Spiegel archäologischer Funde und Befunde
2.1 Vorbemerkungen
2.2 Zur Situation in der Mittelbronzezeit IIC
2.3 Zur Situation in der Spätbronzezeit I-II
2.4 Zur Situation in der Eisenzeit I
2.5 Zur Situation in der Eisenzeit IIA
2.6 Zur Situation in der Eisenzeit IIB
2.7 Zur Situation in der Eisenzeit IIC
2.8 Zur Situation in der Eisenzeit III/Achämenidenzeit und der frühen hellenistischen Epoche
2.9 Resümee: Zur Entwicklung der Beziehungen Aschdods zu Jerusalem im Spiegel archäologischer Funde und Befunde
Kapitel 3: Die judäischen Aschdod-Diskurse im Spiegel der Literatur des Alten Testaments
3.1 Vorbemerkungen
3.2 Aschdod und die Küstenebene in der Landnahmeerzählung der Bücher Josua und Richter
3.3 Aschdod und die Küstenebene im Spiegel der Ladeerzählung(en) der Samuelbücher
3.4 Der Aufstand des Jaman von Aschdod als Warnung für Jerusalem? Die anti-assyrische Politik Aschdods im Spiegel von Jesaja 20
3.5 »Nimm diesen Becher Zorneswein!« Aschdod und die Küste in Jeremia 25,15-26
3.6 Aschdod und Samaria? Aschdod und die Küste im Buch Amos
3.7 »Wehe den Bewohnern der Küstengegend!« Aschdod und das Fremdvölkerorakel von Zefanja 2,4-7
3.8 »Aber in Aschdod wird ein Mamzer wohnen.« Ein Szenario der Melange von Bergland und Küste in Sacharja 9,5-7
3.9 Aschdod und die Küstenebene im Buch Nehemia
3.10 Der Feldzug des Usija gegen Aschdod nach 2 Chronik 26,6-8
3.11 Resümee I: Zur diachronen Entstehung der Aschdod-Textbelege im alttestamentlichen Kanon
3.12 Resümee II: Zur (Re-)Konstruktion der Aschdod-Diskurse im Alten Testament
Kapitel 4: Zusammenfassung und Ergebnis
Kapitel 5: Schlussreflexion und Ausblick
Appendizes