Theologie

Hartmut von Sass

Außer sich sein

Hoffnung und ein neues Format der Theologie

2023. XXI, 619 Seiten.
49,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-162767-5
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Was tun Menschen, wenn sie hoffen und im Glauben hoffen? Und was ändert sich, wenn die Theologie von der Hoffnung her entwickelt wird? Hartmut von Sass versucht, beide Fragen so zu beantworten, dass die Spannung zwischen ihnen nicht aufgelöst, sondern produktiv wird.
Einerseits gehört die Hoffnung zu den zentralen Themen menschlicher Existenz – diesseits und jenseits des Glaubens. Andererseits hält sich das (religions)philosophische, mehr noch das theologische Interesse an der Hoffnung in sehr engen Grenzen. Dafür gibt es Gründe, aber keine guten.
Hartmut von Sass versucht nicht nur, jenes Missverhältnis zwischen Relevanz und Marginalisierung der Hoffnung abzutragen, sondern auf dem Weg dorthin zugleich eine neue Architektur der Hoffnung vorzuschlagen.
Im vorliegenden Buch verfolgt er in fünf ähnlich aufgebauten Teilen einen konsistenten Gang der Argumentation. Im ersten Teil wird der dogmatische Rahmen abgesteckt, in welchen das Lehrstück der Hoffnung eingefügt wird. Dabei schlägt Hartmut von Sass vor, Theologie als Praxeologie des Glaubens zu verstehen. Im zweiten Teil stellt er die Differenz im Begriff der Hoffnung vor. Entsprechend ist die überaus umstrittene Unterscheidung zwischen einem materialen und modalen Begriff der Hoffnung gegen wichtige Einwände zu verteidigen. Dabei vertritt der Autor die Auffassung, dass dem Modus die Priorität gegenüber der Materialität der Hoffnung zukommt. Der modale Begriff (hoffnungsvoll leben) wird im dritten Teil im Blick auf die Zeiterfahrung, Identität und Statusfragen untersucht, der materiale Begriff (hoffen, dass x) im vierten Teil anhand seiner logischen Eigenschaften genauer entfaltet. Nach der Analyse folgt die Synthese: Im fünften Teil wird die Differenzierung zwischen Modus und Material 'aufgehoben', um zu zeigen, wie beide Begriffe miteinander interagieren. Dies führt zu Überlegungen zum Verhältnis von Hoffen und Handeln sowie zu einem Glauben, der sich auf die heutige Welt wirklich einlässt. In einem Epilog konkretisiert Hartmut von Sass anhand von drei zeitgenössischen Thematiken – Klima, Inklusion, Frieden -, was das für uns und unser Engagement bedeuten kann.
Inhaltsübersicht
Auftakt. Konjunktive und Konjunkturen der Hoffnung

Teil I. Die Frage nach Gott im Horizont seiner Zukunft
1. An Gott glauben. Ein frei schwebendes System von Bezügen
2. Ein Essay in Dogmatik
3. Bezüge zur Zukunft

Teil II. Zwei Begriffe der Hoffnung
4. Post-orthodoxer Begriff der Hoffnung
5. Zur Modalisierung der Hoffnung
6. Zur Priorität des Modalen

Teil III. Modaler Glaube und seine Bestimmungen
7. Glauben und Hoffen
8. Hoffnung und Identität
9. Statusfragen

Teil IV. Materialität der Hoffnung
10. Hermeneutik der Verheißung
11. Ein Essay in Eschatologie
12. Kritik der Hoffnung

Teil V.action !
13. Nicht-Entsprechung. Über Hoffnung und Wahrheit
14. Glaube, Hoffnung und (De)Motivation
15. Kollektive Hoffnung und die Gegenpolitik der Kirche

Epilog. Außer sich sein
Personen

Hartmut von Sass Geboren 1980; Studium der Ev. Theologie und Philosophie in Göttingen, Edinburgh und Berlin; 2009 Promotion; 2012 Habilitation; 2022–23 Lynen Fellow an der New School for Social Research in New York City; Titularprofessor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität Zürich und Inhaber einer Heisenberg-Stelle an der HU Berlin.
https://orcid.org/0000-0001-8410-6758

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