Theologie

Benjamin Lange

Der Richter und seine Ankläger

Eine narratologische Untersuchung der Rechtsstreit- und Prozessmotivik im Johannesevangelium

114,00 €
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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-158169-4
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Weshalb fehlt in der Passionserzählung des Johannesevangeliums ein formeller Prozess vor dem jüdischen Synedrium? Benjamin Lange zeigt auf, dass bereits die erste Hälfte des Evangeliums als metaphorischer Gerichtsprozess gelesen werden kann und damit einen neuen Blick auf das Evangelium und seine Botschaft eröffnet. Im Zentrum der Darstellung steht das Paradoxon von Jesus als angeklagtem Richter.
Das Johannesevangelium ist durch die häufige Erwähnung von Zeugen, Anklagen, verhörartigen Befragungen und anderen Bestandteilen eines Gerichtsprozesses stark von forensischen Termini und Motiven des Rechtsstreites geprägt. Doch weshalb fehlt gerade in diesem Evangelium ein formeller Prozess vor dem jüdischen Synedrium? Durch eine detaillierte narrative Untersuchung zeigt Benjamin Lange, dass bereits die erste Hälfte des Evangeliums einen metaphorischen Prozess entfaltet. Dieser enthält nicht nur alle Bestandteile eines Gerichtsprozesses, sondern findet auch auf einer doppelten Ebene statt, bei der einerseits Jesus, andererseits die Welt vor Gericht stehen. Die damit verbundenen konfliktären Rollenbelegungen spitzen sich auf das Paradoxon des angeklagten Richters zu und sind fest in der christologischen Zielsetzung des Evangeliums verankert, indem sie den Lesenden zum Glauben an Jesus als Christus und Sohn Gottes führen.
Personen

Benjamin Lange Geboren 1982; 2009 Diplom in Mathematik; 2010 erstes Staatsexamen in Mathematik und Musik (Lehramt an Gymnasien); 2014 Promotion in Mathematik; 2016 Master of Theology; 2016 Auszeichnung mit dem Franz-Delitzsch-Preis; 2019 Promotion in Theologie.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: New Testament Abstracts — 66 (2022), S. 136
In: Theologische Literaturzeitung — 146 (2021), S. 54–56 (Veronika Burz-Tropper)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 60 (2021), S. 121 (Helmut Schwier)
In: Nouvelle Revue Théologique — 143 (2021), S. 482–483 (Gonzague de Longcamp)