Theologie

Lena Lütticke

Der verborgene Vater im Matthäusevangelium

Ein Beitrag zum Gottesbild und zur Gebetstheologie von Mt 6,1–6.16–18

2024. Ca. 300 Seiten.
erscheint im Juni

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2. Reihe

ca. 110,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-162077-5
in Vorbereitung
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In welchem Verhältnis steht die Rede vom »Vater im Verborgenen«, die im Kontext des matthäischen Vaterunsers begegnet, zum für das Evangelium geläufigeren »Vater in den Himmeln«? Ausgehend von dieser Frage beleuchtet Lena Lütticke verschiedene Modi der Gottesgegenwart im Matthäusevangelium sowie die Implikationen der Präsenz Gottes »im Verborgenen« für die matthäische Gebetstheologie.
Das Matthäusevangelium spricht vorzugsweise von Gott als »Vater in den Himmeln«. Wie verhält sich dazu die eigentümliche Rede vom »Vater im Verborgenen«, die in den Rahmenversen des Vaterunsers dreifach begegnet? Lena Lütticke bietet eine monographische Auseinandersetzung mit Mt 6,1–6.16–18 auf der Grundlage dieser Gottesprädikation. Darin wird deutlich, dass der Text eine theologische Gegenwartsaussage trifft, nicht also Gottes Verborgenheit, sondern seine Zugewandtheit betont. Der »Vater, der im Verborgenen ist und im Verborgenen sieht« ist eine spezifische Nuancierung, die den grundsätzlich transzendenten »himmlischen Vater« in einem abstrakten Raum lokalisiert, in dem (nur) er präsent ist und sehen kann. Diese Vorstellung von Gottespräsenz liegt auch der matthäischen Gebetstheologie zugrunde, die im Kontext von Mt 6 didaktisch vermittelt und im weiteren Verlauf des Evangeliums am Beispiel von Jesu Gebetspraxis narrativ entfaltet wird.
Inhaltsübersicht
Teil A: Aufgabenstellung und Horizont
1.Einleitung
2.Zielsetzung, Methodik und Aufbau der Arbeit
3. Forschungsüberblick
4.Hermeneutische Vorbemerkungen

Teil B: Detailexegese der Ausgangsstelle Mt 6,1–6.16–18
1.Die Struktur des Textes
2.Die δικαιοσύνη als Beziehungsbegriff
3.Der Lohngedanke in Mt 6,1–6.16–18
4.Wohltätigkeit, Gebet und Fasten
5. Posaunen, Rechte und Linke, stilles Kämmerlein und finsteres Gesicht: Zu den konkret-körperlichen Sprachbildern in Mt 6,1–6.16–18
6.Rhetorik der An-Schaulichkeit: Zu den visuellen Sprachbildern in Mt 5–7
7. Der »Raum des Verborgenen« (ἐν τῷ κρυπτῷ)
8.Die Bedeutung der Prädikation Gottes als »Vater« (πατήρ) für Mt 6,1–6.16–18
9.Die Heuchler (οἱ ὑποκριταί)

Teil C: Zusammenfassung und Ausblick: Die Beziehung zwischen Jesu Gebetslehre und -praxis im Matthäusevangelium
1.Modi der Gottesgegenwart im Matthäusevangelium
2.Jesu Gebetslehre und Gebetspraxis im Matthäusevangelium
3.Ergebnisse und Impulse
Personen

Lena Lütticke Geboren 1988; 2007–14 Studium der Kath. Theologie und Anglistik für das Gymnasiallehramt, Universität Siegen; 2022 Promotion, Universität Regensburg; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neues Testament der Kath.-Theol. Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen.

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