Philosophie

Dieter Henrich

Endlichkeit und Sammlung des Lebens

Übers. v. Shivaun Heath, hrsg. v. Friedrich Schweitzer

2009. 152 Seiten.

Lucas-Preis 2008

29,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-160787-5
lieferbar
Die Endlichkeit und Hinfälligkeit des Menschen kann zu einer Sammlung seines Lebens führen, in der eine inkommensurable Bedeutsamkeit dieses endlichen Lebens zum Bewusstsein kommt. Sie wird von ihrem Gegensatz, der nihilistischen Schlussfolgerung und der aus ihr folgenden Praxis, nicht tangiert.
Mit dem Leopold-Lucas-Preis des Jahres 2008 wurde Dieter Henrich ausgezeichnet. Seine Untersuchung geht von der Grundsituation des Menschen in einem Leben aus, das er bewusst führen muss. Sie erklärt, was eine Sammlung dieses Lebens bedeutet, wenn jede Hoffnung auf ein anderes Leben ihre Gewissheit verloren hat. Aus dieser Situation ergibt sich ein Gegensatz zwischen der Erfahrung einer unaufhebbaren Bedeutung des endlichen und hinfälligen Lebens und einer nihilistischen Erfahrung, die sich in eine Praxis der Demonstration der Belanglosigkeit des Lebens umwandeln kann. Diese Praxis hat sich in den Vernichtungslagern der SS als übermächtige Institution etabliert. Deren Opfer konnten dennoch auf dem Wege zur Sammlung ihres Lebens von den Zielen dieser Praxis nicht erreicht werden; denn die Sammlung bleibt den Motiven, die sich im Erniedrigungsversuch auswirken, inkommensurabel überlegen. Dieter Henrich entwickelt philosophische Implikationen, die eine solche Sammlung ausmachen. Zudem zeigt er Gründe für die Schwächen der Gedenkkultur in Deutschland auf.
Personen

Dieter Henrich Geboren 1927; 1950 Promotion; ordentlicher Professor für Philosophie in Berlin, Heidelberg und München; ständiger Gastprofessor Columbia University (1968–1973), Harvard University (1973–1986); u.a. Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences.

Friedrich Schweitzer Geboren 1954; seit 1995 Professor für Praktische Theologie in Tübingen.

Shivaun Heath Keine aktuellen Daten verfügbar.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Tijdschrift voor Filosofie — 72 (2010), S. 176–177 (Lu de Vos)