Rechtswissenschaft

Feuerbachs Bayerisches Strafgesetzbuch

Die Geburt liberalen, modernen und rationalen Strafrechts
Hrsg. v. Arnd Koch, Michael Kubiciel, Martin Löhnig u. Michael Pawlik

2014. IX, 547 Seiten.
139,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-152957-3
lieferbar
Mit dem 1813 in Kraft getretenen bayerischen Strafgesetzbuch beginnt die moderne deutsche Strafgesetzgebung. Die Autoren analysieren die geschichtlichen und rechtsphilosophischen Hintergründe sowie den dogmatischen Gehalt des Strafgesetzbuchs aus interdisziplinärer Perspektive.
Das 1813 in Kraft getretene Bayerische Strafgesetzbuch markiert den Beginn der modernen deutschen Strafgesetzgebung. Seinem Verfasser Paul Johann Anselm v. Feuerbach (1775–1833) brachte dieses Werk den Ruhm als Begründer der modernen, rechtsstaatlichen Strafrechtswissenschaft in Deutschland ein. Trotz des vordergründigen schnellen Scheiterns des Bayerischen Strafgesetzbuchs sind viele seiner Wesenszüge zum Vorbild für spätere Kodifikationen geworden und gelten bis heute als Prüfsteine für die Modernität von Strafrechtskodifikationen. Die Autoren dieses Bandes analysieren die geschichtlichen und rechtsphilosophischen Hintergründe sowie den dogmatischen Gehalt des Bayerischen Strafgesetzbuchs von 1813 aus interdisziplinärer Perspektive.
Inhaltsübersicht
Michael Kubiciel: Vom Dunkel ins Licht? Die bayerische Strafrechtsreform und Feuerbachs Strafgesetzbuch

1. Historischer und philosophischer Kontext
Tonio Walter:
P. J. A. Feuerbach – Gelehrter, Gesetzgeber und Richter – Arnd Koch: Die Entwicklung des Strafrechts zwischen 1751 und 1813 – Jan Zopfs: Von der Folter zu den Lügen- und Ungehorsamsstrafen – Martin Löhnig: Wie souverän war das junge Königreich Bayern? Zum Einfluss napoléonischen Rechts auf die bayerische Rechtsreform zu Beginn des 19. Jahrhunderts – Ulrike Müßig: Die französischen Strafrechtskodifikationen 1808/1810 – Karl Härter: Feuerbach, das Bayerische Strafgesetzbuch von 1813 und das Polizeistrafrecht – Eric Hilgendorf: Paul Johann Anselm von Feuerbach und die Rechtsphilosophie der Aufklärung – Reinhard Brandt: Feuerbach und Kant. Anmerkungen zu ihrem Staats- und Strafrecht – Wolfgang Frisch: Feuerbachs Straftheorie und seine Strafbemessungslehre – Günther Jakobs: Feuerbachs Verbrechensbegriff: Rechtsverletzung

2. Inhalt
Ignacio Czeguhn: Das Bayerische Strafgesetzbuch von 1813 und die dort geregelten Strafarten – Carl-Friedrich Stuckenberg: Vorsatz und Zurechnung – Ken Eckstein: Urheberschaft und Teilnahme in Feuerbachs Bayerischem StGB 1813 – Luis Greco: Die Strafzumessung im Bayerischen StGB von 1813 – Michael Pawlik: Die Aufhebung der Strafbarkeit – David von Mayenburg: Strafrechtliche Verfolgung von Kindern und Jugendlichen. Feuerbachs Bayerisches Strafgesetzbuch von 1813 vor dem Hintergrund der gemeinrechtlichen Tradition – Anette Grünewald: Tötungsdelikte – Henning Ernst Müller / Edda Pauli: Meineid als Betrug oder Verleumdung. Die Aussagedelikte in Feuerbachs Strafgesetzbuch – Friedrich-Christian Schroeder: Staatsverbrechen – Michael Kubiciel: »Absonderung des Menschen vom Menschen«? Feuerbachs Freiheitsverständnis im Lichte der Religions- und Sittlichkeitsdelikte – Volker Haas: Das Strafprozessrecht des Bayerischen Strafgesetzbuchs – Mareike Preisner: Feuerbach und die Geschworenengerichte

3. Wirkungen Sylvia Kesper-Biermann: »…das anregende und läuternde Durchgangsmoment« Bayerns Strafgesetzbuch von 1813 in der Kodifikationsbewegung des 19. Jahrhunderts – Lukas Gschwend: Der Einfluss Paul Johann Anselm von Feuerbachs auf die Strafrechts-entwicklung in der Schweiz – Harald Maihold: Die Diskussion zu Reform und Ablösung des Bayerischen Strafgesetzbuches 1813 bis 1861 – Andreas Roth: Die Rezeption des bayerischen StGB durch Legislative und Wissenschaft. Vollendung der Aufklärung oder Aufbruch in die Moderne?
Personen

Arnd Koch ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht. Strafprozessrecht, Risiko- und Präventionsstrafrecht sowie Juristische Zeitgeschichte an der Universität Augsburg.

Michael Kubiciel ist Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches, Europäisches und Internationales Straf- und Strafprozessrecht, Medizin- und Wirtschaftsstrafrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg.

Martin Löhnig ist Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte sowie Kirchenrecht an der Universität Regensburg.
https://orcid.org/0000-0002-4616-1905

Michael Pawlik ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Freiburg.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschrift d.Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Germanistische Abteilung) — 2016, 636–637 (Christoph Luther)
In: Goltdammer's Archiv für Strafrecht — 2017, 268–272 (Rainer Zaczyk)
In: Zeitschr. f. Neuere RechtsG — 2018, 151–154 (Martin Asholt)
In: Zeitschr. integrativer europ. RechtsG (ZIER) — http://www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-05–2015/FeuerbachsBayerischesStrafgesetzbuch.htm (Thomas Vormbaum)
In: Fachbuchjournal — 2016, Heft 1, 40–50 (Michael Hettinger)
In: Rechtsphilosophie — 2015, 343–351 (Milan Kuhli)
In: dierezensenten.blogspot.com — http://dierezensenten.blogspot.de/2014/05/rezension-strafrecht-feuerbachs.html (Ulrich Pflaum)