Rechtswissenschaft

Gegenrechte

Recht jenseits des Subjekts
Hrsg. v. Andreas Fischer-Lescano, Hannah Franzki u. Johan Horst

2018. IX, 429 Seiten.
114,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-156028-6
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In der transnationalen Konstellation stoßen Bestrebungen, Leben und Umwelt angesichts neuer Gefährdungslagen mit Hilfe subjektiver Rechte zu schützen, an ihre Grenzen. Der vorliegende Band untersucht, inwiefern ein Recht jenseits der Subjekte – ein Recht der Gegenrechte – in der Lage ist, Gerechtigkeitsanforderungen in einer globalisierten Welt zu entsprechen.
Subjektive Rechte stehen sowohl für die Potentiale als auch die Selbstüberschätzungen des Rechts. In der transnationalen Konstellation werden die Limitationen subjektiver Rechte besonders offensichtlich: Klima- und Umweltgerechtigkeit, die Ermächtigung indigener Lebenszusammenhänge sowie der Schutz von Privatheit vor staatlicher und ökonomischer Überwachung können nicht allein subjektivrechtlich durchgesetzt werden. Obwohl die Figur subjektiver Rechte bereits seit ihrer Herausbildung stets auch kritisch betrachtet wurde, ist sie weitgehend alternativlos geblieben. Mit dem Vorschlag eines Rechts der Gegenrechte hat Christoph Menke der Debatte um die subjektiven Rechte grundlegende neue Impulse gegeben. Die Beiträge in diesem Band führen die Idee der Gegenrechte weiter, indem sie aktuelle theoretische Auseinandersetzungen und rechtstatsächliche Entwicklungen aufnehmen und Elemente eines Rechts jenseits subjektivrechtlicher Formen akzentuieren.
Inhaltsübersicht
Andreas Fischer-Lescano, Hannah Franzki, Johan Horst: Einleitung – Christoph Menke: Genealogie, Paradoxie, Transformation: Grundelemente einer Kritik der Rechte

Rechtsgeschichten
Jean-François Kervegan: Was bedeutet es, Rechte zu haben? – Chris Thornhill: Subjektive Rechte und Staatlichkeit – Helge Dedek: Zur »Legalisierung des Natürlichen«. Subjektives Recht und Gewalt

Kritik der Kritik
Alexander Somek: Der Grund der Rechte. Ein Versuch, die Kritik der Rechte zu verstehen – Sonja Buckel: Die Bürde der subjektiven Rechte. Eine Auseinandersetzung mit der Rechtsphilosophie Christoph Menkes – Dan Wielsch: Gesellschaftliche Transformation durch subjektive Rechte – Matthias Flatscher/Sergej Seitz: Destruktion der Souveränität. Das Verhältnis von Ordnung und Störung in Christoph Menkes Rechtsphilosophie – Benno Zabel: Gerechtigkeit und »responsive« Demokratie. Überlegungen zu einer Idee der Selbstaufklärung des Rechts

Zur Aktualität von Gegenrechten
Tatjana Sheplyakova: Klagen als Ausübung der »Gegenrechte« – Malte Gruber: Fluide Zivilverfahren. Zur prozessualen Präsentation von Ermöglichungs- und Gegenrechten – Johan Horst: Gerechtigkeit als dialektischer Vollzug. Das Programm eines Rechts der Gegenrechte – Kolja Möller: Ein anderer Populismus? Zum Verhältnis von Populismus und Reflexivität – Hannah Franzki: Von Staatsstreich und Teufelspakt. Zustände der Ausnahme – Daniel Loick: »Moment anstatt Grund«. Zur institutionellen Gestalt der Gegenrechte

Gegenrechte als transsubjektive Rechte
Pasquale Femia: Transsubjektive (Gegen)Rechte, oder die Notwendigkeit die Wolken in einen Sack zu fangen – Gunther Teubner: Zum transsubjektiven Potential subjektiver Rechte. Gegenrechte in ihrer kommunikativen, kollektiven und institutionellen Dimension – Andreas Fischer-Lescano: Subjektlose Rechte
Personen

Andreas Fischer-Lescano ist Direktor am Zentrum für Europäische Rechtspolitik und Inhaber der Professur für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht, Rechtstheorie der Universität Bremen.

Hannah Franzki ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) im ERC-Forschungsprojekt »transnational force of law« an der Universität Bremen.

Johan Horst Geboren 1980; Studium der Rechtwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Freiburg, Berlin und Paris; LL.M. (Georgetown University); bis 2019 Leiter des Teilprojekts Lex Financiaria des ERC-Forschungsprojektes Transnational Force of Law an der Universität Bremen; seit 2019 Postdoktorand am IRI Law & Society an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

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