Rechtswissenschaft

Gelingendes Recht

Über die ästhetische Dimension des Rechts
Hrsg. v. Joachim Lege

2019. X, 109 Seiten.
19,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
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ISBN 978-3-16-157035-3
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Ästhetik ist vor allem die Lehre von der Wahrnehmung (griechisch aísthēsis). Der vorliegende Band erörtert, wie das Recht sowohl von den Beteiligten als auch von den Juristen wahrgenommen wird. Das Recht kann es nicht allen Recht machen. Umso wichtiger ist, dass es wenigstens 'gelungene' Lösungen gibt, und man muss fragen, was sie ausmacht – in Theorie und Praxis.
Recht ist die wichtigste Infrastruktur der Gesellschaft. Daher ist von größter Bedeutung, wie die Gesellschaft das Recht wahrnimmt – aber auch das Recht die Gesellschaft und sich selbst. Gründliche Reflexion des Rechts sollte daher mit Ästhetik beginnen, denn Ästhetik bedeutet vor allem die Lehre von der Wahrnehmung, griechisch aísthēsis. In diesem Sinn reicht sie vom ersten Eindruck, den ein Fall bei uns und den Beteiligten hinterlässt, bis zum Gesamturteil darüber, ob die Lösung dogmatisch ,gelungen' erscheint. In der Rechtswissenschaft ist dieser ästhetische, ja kognitionswissenschaftliche Ansatz ziemlich neu. Die Beiträge des Bandes dokumentieren eine Tagung des Deutschen Juristen-Fakultätentags im Juni 2018 und verstehen sich als Pionierarbeit. Sie stammen zudem ganz bewusst nicht nur aus der akademischen Rechtswissenschaft, sondern auch aus der Praxis der Richter und Anwälte, der Verfassunggebung gerade in Krisengebieten und der Prüfungsämter. Recht ist die wichtigste Ressource der Gesellschaft – und es ist alles andere als selbstverständlich, dass man es überall als ,gelungen' wahrnimmt.
Inhaltsübersicht
Joachim Lege: Einführung – Helene-Bubrowski: Eine ganz eigene Ästhetik – Hans-Joachim Strauch: Die Ästhetik richterlicher Erkenntnis – Kai-Michael Hingst: Die Ästhetik anwaltlicher Erkenntnis – Eva Maria Belser: Die Befriedung von Krisengebieten durch das Recht. Einige Gedanken zu den Bedingungen gelingender Verfassunggebung in Zeiten des Aufruhrs – Götz Schulze: Die Ästhetisierung des Rechts in Theorie und Praxis – Maximilian Wolf: Die Schönheit der Eingriffskondiktion. Am Beispiel höchst-persönlicher Rechtsgüter – Martin Groß: Ästhetik als Herausforderung in der Fallbearbeitung. Eine Vorstudie
Personen

Joachim Lege Geboren 1957; Studium der Rechtswissenschaften in Bielefeld und Freiburg im Breisgau; Rechtsanwalt in Freiburg; Wissenschaftlicher Assistent in Erlangen; 1995 Promotion; 1997 Habilitation; 1998–2003 Professor an der TU Dresden; seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verfassungsgeschichte, Rechts- und Staatsphilosophie an der Universität Greifswald.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Die Öffentliche Verwaltung — 2020, 371–373 (Michael Kilian)