Theologie

Hermann-Josef Stipp

Jeremia 25–52

2019. IX, 832 Seiten.

Handbuch zum Alten Testament I/12,2

69,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-156632-5
lieferbar
Hermann-Josef Stipp nutzt im vorliegenden Kommentar zum alttestamentlichen Buch Jeremia neuere Einsichten zur Textgeschichte des Werkes, um es durchsichtig zu machen auf die leidenschaftlichen Kontroversen um die korrekte theologische Interpretation der Traumata des 6. Jahrhunderts: die Zerstörung Jerusalems und des Tempels, den Verlust von Königtum und Staat und das babylonische Exil.

Für Bibliotheken gelten bei diesem Titel abweichende Konditionen; bitte wenden Sie sich an den Vertrieb.
Der vorliegende Kommentar baut auf den neueren Erkenntnissen zur Textgeschichte des Jeremiabuches auf, die sich aus den Manuskriptfunden in Qumran und der davon angeregten Neubewertung der antiken Übersetzung des Buches ins Griechische (Jeremia-Septuaginta) ergeben. Hermann-Josef Stipp rekonstruiert auf dieser Grundlage die Entstehung der zweiten Hälfte des Buches und legt die Einzeltexte vor dem Hintergrund der turbulenten und tief traumatisierenden Geschichte Judas rund um das babylonische Exil im 6. Jahrhundert v. Chr. aus. Dabei ergeben sich zwei Wachstumskerne der Kapitel 25–52: die Fremdvölkersprüche Kap. *46–49,33, die ursprünglich in der Buchmitte angeordnet waren, und das »babylonische Jeremiabuch« Kap. *26–44, komponiert von einem deuteronomistischen Redaktor im babylonischen Exil. Von diesen Wurzeln wuchs das Buch in mehreren Schüben bis wohl ins 3. Jahrhundert v. Chr. zu seiner kanonischen hebräischen Textgestalt heran. Die Einzeltexte des Buchteils spiegeln vor allem die leidenschaftlichen theologischen Kontroversen wider, die die Krisen des 6. Jahrhunderts unter den Judäern auslösten: die von dem Propheten Jeremia als gottgewollt propagierte Übermacht des babylonischen Reiches unter dessen König Nebukadnezzar II.; dann die totale militärische Niederlage mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels sowie dem Verlust des Königtums und der Eigenstaatlichkeit im Jahr 587; die Deportationen von Menschen und Tempelgeräten ins Exil; schließlich die Versuche zur politischen und religiösen Neukonsolidierung unter wenig ermutigenden Umständen ab dem Beginn der Perserherrschaft 539.

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Personen

Hermann-Josef Stipp Geboren 1954; 2000–04 Professor für Altes Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2004–18 Professor für Alttestamentliche Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München; seit 2003 Honorarprofessor (Buitengewone Professor) an der Universität Stellenbosch (Südafrika).

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Biblica — 101 (2020), S. 618–620 (Konrad Schmid)
In: Theologia Reformata — 4 (2019), S. 406–408 (H. de Waard)
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — 132 (2020), S. 373–374 (Uwe Becker)
In: Old Testament Abstracts — 43 (2020), S. 264 (C.T.B.)
In: Bibel und Kirche — 1 (2022), S. 51–52 (Katrin Rüttgers)
In: Bibel und Kirche – Biblische Bücherschau — https://www.bibelwerk.de/fileadmin/verein/buecherschau/2022/Stipp_Jeremia.pdf (Nicole Katrin Rüttgers)
In: Theologische Literaturzeitung — 145 (2020), S. 1200–1203 (Karin Finsterbusch)