Judaistik

Judentum und Antisemitismus in Europa

Hrsg. v. Ulrich A. Wien

2017. XVI, 360 Seiten.
29,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-155151-2
lieferbar
Judenfeindschaft, Judenhass und Antisemitismus waren gesamteuropäische Phänomene und hatten seit der Antike alle Gesellschaftsschichten erfasst. Die Kommunikationsbereitschaft von Nichtjuden zu Juden war oft gestört und bediente sich langlebiger, oft nur modifizierter Vorurteile. Der vorliegende Sammelband dokumentiert die Beiträge einer Ringvorlesung mit international renommierten Autoren und bietet eine Analyse auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis in allgemein verständlicher Form.
Juden wurden von der Antike bis in die Gegenwart angefeindet bis hin zur aggressiven Verfolgung und Vernichtung. Die von Vorurteilen geprägten Denk- und Handlungsweisen wurden auch im Christentum und in allen Schichten der christlich geprägten Gesellschaften Europas aufgenommen und teilweise spezifisch zugespitzt. Dieser interdisziplinäre Sammelband dokumentiert die kulturwissenschaftlichen Beiträge einer Ringvorlesung mit international renommierten Autoren, die die instabilen Verhältnisse von Christentum, aber auch des Islam zum Judentum in Europa auch unkonventionell ausleuchten und die Folgen analysieren. Sie bieten damit eine facettenreiche, aber auch stringente Synthese auf aktuellem Stand wissenschaftlicher Erkenntnis in allgemein verständlicher Form.
Inhaltsübersicht
Michael Tilly: Der Esel im Jerusalemer Tempel. Pagane Judenfeindschaft in der Antike – Adolf Martin Ritter: Judentum und Christentum zwischen Konfrontation und Faszination. Das Zeugnis des Johannes Chrysostomus und Augustins – Georg Wenz: Ambivalenz als Prinzip? Das Judentum in koranischer Perspektive – Volker Leppin: Pfefferkorn, Reuchlin und Luther. Luthers Schrift »Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei« im Kontext der Debatten über das Judentum Anfang des 16. Jahrhunderts – Alfred Kohler: Zwischen Reconquista, Wirtschaft, Humanismus und Theologie. Kaiser Karl V. und das Judentum in Spanien und im Heiligen Römischen Reich – Thomas Brechenmacher: Katholische Kirche und Juden – latenter Antisemitismus? – Lothar Bluhm: Juden und Judentum in der deutschsprachigen Literatur – Gangolf Hübinger: Der deutsche Antisemitismus im frühen 20. Jahrhundert – Dirk Schuster: Die Kirchenbewegung Deutsche Christen und die »Beseitigung des jüdischen Einflusses«. Ein aktiver Prozess zur Gestaltung des »Dritten Reiches« – Peter Ullrich: Problem und Symbol. Gegenwart, juristische Behandlung und öffentliche Thematisierung von Antisemitismus – Kurt Molitor: Miniaturen jüdisch-reformatorischer Begegnungen im Pfälzisch-Elsässischen Raum
Personen

Ulrich A. Wien Geboren 1963; Studium der Alten, Mittleren und Neuen Geschichte, Politikwissenschaft, Anglistik und Ev. Theologie; 1998 Promotion; seit 1998 akademischer Mitarbeiter, seit 2015 Akad. Direktor am Institut für Ev. Theologie an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Blätter für Pfälzische KirchenG u. rel. Volkskunde — 86 (2019), S. 246–248 (Helmut Aßmann)
In: Revue de l'histoire et de Philosophie Réligieuses — 98 (2018), S. 482–484 (M. Arnold)
In: Bundeswehrverwaltung — 2017, 263 (Christian Raap)
In: www.reforc.com — 1. April 2017, S. 9 (Herman J. Selderhuis)
In: Rottenburger Jahrbuch f. KirchenG — 37 (2018), S. 272–274 (Jan Süselbeck)
In: BlickPunkt.e — 2 (2017), S. 35