Sozial-/Kulturwissenschaften

Georg Feitscher

Kontemplation und Konfrontation

Die Topik autobiographischer Erzählungen der Gegenwart

2018. VI, 358 Seiten.

Otium 9

eBook PDF
ISBN 978-3-16-156370-6
Open Access: CC BY-NC-ND 4.0
Gefördert durch: DFG – Sonderforschungsbereich 1015 Muße (Freiburg)
Auch verfügbar als:
Braucht ein Autobiograph ruhige Muße, um auf sein Leben zurückblicken zu können? Oder muss er seine Vergangenheit mühsam konfrontieren? Georg Feitscher verfolgt diese widerstreitenden Ideen durch die Literaturgeschichte und zeigt, wie sich die Vorstellungen des autobiographischen Erzählens in jüngerer Zeit verändert haben.
Die Geschichte der Muße und des autobiographischen Erzählens sind eng miteinander verflochten. In zahlreichen klassischen Werken erscheint der Rückzug des Autors an einen stillen, kontemplativen Ort als Voraussetzung für seine Selbstreflexion und seinen Lebensrückblick. Diese einflussreiche Vorstellung ist noch vielen autobiographischen und poetologischen Texten der Gegenwart eingeschrieben. Zugleich entwickelt die jüngere Literatur alternative Modelle des autobiographischen Erzählens. Die prekären Subjektkonzeptionen der Moderne und Postmoderne manifestieren sich in instabilen Erzählsituationen. Das Ideal des mußevollen Erzählens wird dekonstruiert und parodiert. An die Stelle der ruhigen Kontemplation tritt die mühsame Konfrontation der Vergangenheit. Georg Feitscher beschreibt die heterogenen Modelle des autobiographischen Erzählens in der Gegenwart und zeigt auf, wie die klassischen Topoi der Kontemplation darin bis heute nachwirken.
Personen

Georg Feitscher Geboren 1985; Studium der Neueren deutschen Literatur und Kommunikationswissenschaft in Greifswald, Freiburg und Paris; 2013–16 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotion am Sonderforschungsbereich 1015 »Muße« der Universität Freiburg; seit 2016 Postdoktorand am Sonderforschungsbereich 948 »Helden – Heroisierungen – Heroismen« der Universität Freiburg.

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