Philosophie

Giorgio Agamben

Leviathans Rätsel

Lucas-Preis 2013
Hrsg. Friedrich Hermanni. Übers. v. Paul S. Peterson

2014. 106 Seiten.

Lucas-Preis 2013

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Festeinband
ISBN 978-3-16-153195-8
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Nach Giorgio Agamben besteht das Wesen der abendländischen Politik in der Trennung zwischen dem »nackten Leben« des Menschen und seiner rechtlich-politischen Existenz. Denn um sich zu konstituieren, muss das rechtlich-politische Leben das »nackte Leben« als Ausnahme von sich selbst ausschließen. Diese zentrale These seiner politischen Philosophie erläutert Agamben durch eine eindringliche Auslegung des Titelbildes der ersten Ausgabe von Thomas Hobbesʼ Leviathan.
Das Wesen der abendländischen Politik besteht in der Trennung zwischen dem nackten Leben, das heißt dem natürlichen Dasein des Menschen, und seiner rechtlich-politischen Existenz. Denn um sich zu konstituieren, muss das rechtlich-politische Leben das nackte Leben produzieren und als Ausnahme von sich selbst ausschließen. Diese zentrale These seiner politischen Philosophie erläutert Giorgio Agamben in seiner Dankesrede bei der Verleihung des Leopold Lucas Preises 2013 durch eine eindringliche Auslegung des emblematischen Titelbildes, das sich auf der ersten Ausgabe von Thomas Hobbes' Leviathan, dem vielleicht wichtigsten philosophischen Werk über die Ursprünge und Grundlagen des Staates, findet. Dabei wird zugleich deutlich, dass Hobbes eine eschatologische Überwindung der Widersprüche erwartet, die mit der Konstituierung von politischer Herrschaft untrennbar einhergehen.
Personen

Giorgio Agamben Geboren 1942; Studium der Rechtswissenschaft in Rom; Bekanntschaft mit Martin Heidegger, die ihn nachhaltig prägte und auf die Bahn der Philosophie brachte, Herausgeber der italienischen Ausgabe der Schriften von Walter Benjamin; 1986–92 Directeur de Programme am Pariser Collège international de philosophie; 1988 Professur für Ästhetik an der Universität Macerata; 1993 Philosophieprofessur in Verona; seit 2003 Professor für Ästhetik in Venedig; regelmäßig Gastprofessuren in den USA und Deutschland; 2006 Prix Européen de l`Essai Charles Veillon; 2012 Ehrendoktorat der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz.

Friedrich Hermanni Geboren 1958; Promotion im Fach Philosophie; Habilitation im Fach Systematische Theologie; o. Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen; kooptiert an der dortigen Philosophischen Fakultät.

Paul Silas Peterson Born 1979; theological studies in Portland, Edinburgh and Tübingen; Privatdozent Dr. theol., Protestant Faculty of Theology of the University of Tübingen.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Archives de Philosophie — 79 (2016), S. 427–428 (Dieter Schotte)
In: Philosophische Rundschau — 64 (2017), S. 50–61 (Tobias Nikolaus Klass)
In: Widerspruch – Münchner Zt.f.Philos. — 2014, Nr. 59, S. 85–87 (Franco Zotta)
In: Portal für Politikwissenschaft (pw-portal.de) — http://pw-portal.de (09/2014) (Timo Freudenberger)