Rechtswissenschaft

Made in California

Zur politischen Ideologie des Silicon Valley
Herausgegeben von Udo Di Fabio, Julian Dörr und Olaf Kowalski

74,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-161137-7
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Das Silicon Valley ist der Inbegriff der Digitalisierung. Seine Ausstrahlungskraft beruht aber nicht nur auf technischem Genie: Ein Export aus dem kalifornischen Tal ist auch eine spezifische Vorstellung von Staat und Gesellschaft – eine politische Ideologie der Weltverbesserung durch Technologie.
Die Digitalisierung übt eine enorme Prägewirkung auf alle Bereiche der Weltgesellschaft aus. Doch sie ist nicht ortlos: Ihr Herz schlägt im kalifornischen Silicon Valley. Es ist ein ökonomisches Kraftzentrum, Vorbild und Sehnsuchtsort für Kreative und Progressive aus aller Welt. Von dort kommen jedoch nicht bloß technische Innovationen, sondern auch eine politische Ideologie, die mit hergebrachten Ordnungen kollidiert. Viele Unternehmen, Projekte und Protagonisten des berühmten Tals offenbaren ein spezifisches Verständnis von Politik, Staat und Mensch – zusammengehalten durch den Glauben an eine bessere Welt durch Technik. Die damit verbundenen Herausforderungen für Recht, Wirtschaft und Gesellschaft lassen sich nur mithilfe ideengeschichtlicher und interdisziplinärer Ansätze angemessen verstehen. Es ist demnach kein Zufall, dass das Silicon Valley gerade in Kalifornien entstanden ist.
Inhaltsübersicht
Jonas Lüscher: Auszüge aus dem Roman Kraft , 2017 – Julian Dörr/Olaf Kowalski: Die politische Ideologie des Silicon Valley – Sabine Zubarik: Warnung vor der besten aller Welten. Der Silicon Valley-Roman, die Technodizee und das Ende der Utopie – Thomas Tripold: »Tools of liberation« – der Informationstechnologische Vitalismus des Silicon Valley und seine Wurzeln in der Counter Culture – Michael Hüther: Public Valley: Marktwirtschaft und Demokratie in der digitalen Transformation – Stephan Hobe: Seasteading, Marskolonie und Erklärungen über neue »Staaten« auf Hoher See und im Weltraum – Kennzeichen neuer Staatlichkeit? – Andreas Hanl: Währungswettbewerber Facebook: Ökonomische Implikationen der Corporate Cryptocurrency Libra/Diem – Thomas Köster/Leonie Mader: Vorbild Silicon Valley? Kein neuer Geist am Arbeitsmarkt – Udo Di Fabio: Künstliche Intelligenz und vernetzte Wertschöpfung – untergräbt die digitale Entwicklung unsere ethischen und verfassungsrechtlichen Fundamente?
Personen

Udo Di Fabio Geboren 1954; Studium der Rechtswissenschaft und Sozialwissenschaften; 1988 Promotion (Dr. jur.); 1990 Promotion (Dr. sc. pol.); 1993 Habilitation; Professuren an den Universitäten Münster, Trier und München, seit 2003 Bonn; 1999–2011 Richter des Bundesverfassungsgerichts, Zweiter Senat; Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste des Landes Nordrhein-Westfalen; Gründungsdirektor des Forschungskollegs normative Gesellschaftsgrundlagen.

Julian Dörr ist Leiter Digitalisierungspolitik beim Wirtschaftsverband DIE FAMILIENUNTERNEHMER, Wissenschaftler des Forschungskollegs normative Gesellschaftsgrundlagen (FnG) der Universität in Bonn.

Olaf Kowalski ist Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungskollegs normative Gesellschaftsgrundlagen (FnG) der Universität in Bonn.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Der Staat — 62 (2023), 171–177 (Maurice Christian Gatzweiler)