Sozial-/Kulturwissenschaften

Gangolf Hübinger

Max Weber

Stationen und Impulse einer intellektuellen Biographie

2019. XI, 419 Seiten.
74,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Festeinband
ISBN 978-3-16-155724-8
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Revolutionäre Umbrüche der Moderne um 1900 prägen Webers Erfahrungswelt und verleihen seinem Denken entscheidende Impulse. Er greift ein in die großen Konflikte seiner Epoche, als rigoroser Gelehrter wie als radikaler Bürger.
Was macht die »moderne europäische Kulturwelt« aus, als deren »Sohn« sich Max Weber bezeichnet? Gangolf Hübinger stellt drei Merkmale heraus: die Verwissenschaftlichung des sozialen Denkens, die Demokratisierung des öffentlichen Raumes und die Kulturkämpfe um die modernen Lebensordnungen.
Es waren Umbrüche von revolutionärem Zuschnitt, die Webers Erfahrungswelt um 1900 prägten und seinem Denken entscheidende Impulse verliehen. Mit einer eigenen Begriffssprache arbeitete Weber an der Neuordnung des sozialen und politischen Wissens. In den Ideenkämpfen um die Zukunft Deutschlands und Europas wirkte er als Analytiker und Akteur zugleich. Er stellte sich sämtlichen Konflikten seiner Epoche, der polarisierenden Massenpresse, dem anschwellenden Antisemitismus, den Spannungen zwischen kapitalistischer Weltwirtschaft, massendemokratischer Politik und nationalstaatlicher Ordnung. Einzelne Kapitel widmen sich der Lebensführung des Privatgelehrten, einem Deutungsanspruch von Thomas Mann, der Freundschaft mit Robert Michels, dem Aufbau einer Staatssoziologie, den »Ideen von 1917« zur Neuordnung Deutschlands oder dem Wert der Wissenschaft in einer intellektuell entzauberten Welt. Zwei Charakterzüge stechen in Webers intellektueller Biographie hervor, gelehrte Rigorosität und bürgerliche Radikalität. Die Schlußkapitel gelten der Frage, worin bis heute der typisch weberianische Denkstil besteht.

Rezensionen:

»Gangolf Hübinger hat jedenfalls ein lesenswertes Buch über Max Weber und noch vieles mehr geliefert, das seinen Platz neben den Weber-Monographien der letzten Jahre finden wird.«
Die ungekürzte Rezension von Till Kinzel finden Sie auf http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9928 (8/2019)
Personen

Gangolf Hübinger ist Professor em. für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit und Senior Fellow am Center B/Orders in Motion an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder); Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Recensio Moskau — https://perspectivia.net/receive/pnet_mods_00003950 (Timofey Dmitriev)
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie — 107 (2021), S. 467–469 (Wolfgang Hellmich)
In: Zeitschrift für Politik (ZfP) — 68 (2021), S. 208–210 (Heinz Brill)
In: NTT – Journal of Theology and the Study of Religion — 74 (2020), S. 205–206 (Arie L. Molendijk)
In: Jahrbuch f. Evang. KirchenG d. Rheinlandes — 70 (2021), S. 343–352 (Stephan Bitter)
In: Jahrbuch Extremismus & Demokratie — 2020, S. 414–416 (Stefan Breuer)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 68 (2020), S. 173–174 (Reinhard Mehring)
In: Neue politische Literatur — https://link.springer.com/article/10.1007/s42520–022–00447–6 (Thomas Kroll)
In: FAZ — 18. Oktober 2019, S. 10 (Alexander Gallus)
In: Max Weber Studies — 2021, S. 269–275 (Sérgio da Mata)
In: Informationsmittel f. Bibliotheken — http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9928 (8/2019) (Till Kinzel)
In: Francia-Recensio — https://doi.org/10.11588/frrec.2020.3.75674 (Dominique Bourel)
In: Der Tagesspiegel — 5. Oktober 2019, S. 23 (Bernhard Schulz)
In: Zeitschrift für Politik (ZfP) — 68 (2021), S. 208–210 (Heinz Brill)
In: H-Soz-u-Kult — http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28842 (Manfred Hettling)
In: Theologische Literaturzeitung — 144 (2019), S. 1184–1185 (Konrad Hammann)
In: Revista Brasileira de História — https://periodicos.ufsc.br/index.php/politica/article/view/74414/44716 (Sérgio da Mata)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 60 (2020), S. 355–379 (Friedrich Lenger)
In: Literaturkritik.de — 9 (2019) (Dirk Kaesler)