Theologie

Memoria – theologische Synthese – Autoritätenkonflikt

Die Rezeption Luthers und Melanchthons in der Schülergeneration
Hrsg. v. Irene Dingel unter Mitarb. v. Andrea Hofmann

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Leinen
ISBN 978-3-16-154238-1
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Nach dem Tod Luthers 1546 und durch die innerprotestantischen Kontroversen im Anschluss an das Augsburger Interim von 1548 sahen sich die Schüler Luthers und Melanchthons vor der Aufgabe, ihre Theologie neu zu formulieren. Die hier versammelten Beiträge untersuchen, welche Rolle die auf die Reformatoren bezogene »Memoria« spielte, die sowohl theologische Synthese, als auch bekenntnismäßige Abgrenzung und Autoritätenkonflikte befördern konnte.
Nach dem Tod Martin Luthers im Jahre 1546 und im Zuge der innerprotestantischen Kontroversen, die im Anschluss an das Augsburger Interim von 1548 einsetzten und auch Philipp Melanchthon betrafen, sahen sich die Schüler der beiden großen Wittenberger Reformatoren vor der Herausforderung, ihre Theologie angesichts der veränderten politischen Konstellationen neu zu formulieren. Dabei spielte die spezifisch gepflegte, auf Luther und Melanchthon bezogene »Memoria« eine große Rolle. Sie konnte den Weg ebnen für eine theologische Synthese, die Elemente der Theologie Luthers und derjenigen Melanchthons zu integrieren bestrebt war, aber auch eine auf Abgrenzung zielende Bekenntnisbildung befördern sowie Konkurrenzen und Autoritätenkonflikte auslösen. Diesem Zusammenhang gehen die hier versammelten Aufsätze nach. Allen Beiträgen liegt die Frage zugrunde, in welcher Weise Freunde und Feinde, Zeitgenossen und Schüler die Erinnerung an Luther und Melanchthon pflegten und deren Autorität konstruierten und stilisierten.
Inhaltsübersicht
Scott Hendrix: Luther and Melanchthon in the Esteem of Georg Spalatin – Timothy J. Wengert: The First Biography of Martin Luther, Compiled by Johannes Pollicarius – Henning P. Jürgens: Luther-Biographie als Polemik bei Johannes Cochlaeus – Armin Kohnle: Die Reformatoren neben Luther in den Lutherpredigten des Johannes Mathesius – Naomichi Masaki: Luther-Memoria on the Occasion of his Death – Robert Kolb: Memoria Melanchthoniana 1560. The Public Presentation of Philip Melanchthon at his Death – Luka Ilić: The Image of Martin Luther in the Works of Matthias Flacius Illyricus and its Reception among Flacians – Irene Dingel: Das Bild Luthers und Melanchthons in der Historiographie zur Confessio Augustana – Vera von der Osten-Sacken: Konfessionelle Aneignung und Stilisierung der Autorität Martin Luthers im Luthertum des späten 16. Jahrhunderts am Beispiel von Nikolaus Selnecker (1530–1592)
Personen

Irene Dingel Geboren 1956; Studium der Ev. Theologie und der Romanistik; 1986 Promotion; 1993 Habilitation; seit 1998 Ordentliche Professur für Kirchen- und Dogmengeschichte am Fachbereich Ev. Theologie der Universität Mainz; seit 2005 Direktorin des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte Mainz (Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte).

Andrea Hofmann Keine aktuellen Daten verfügbar.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschr.f.Histor.Forschung — 44 (2017), S. 213–274 (Matthias Pohlig)
In: Francia-Recensio — http://www.perspectivia.net/ (3/2017) (Marc Lienhard)
In: Zeitschr. f. Kirchengeschichte — 128 (2017), S. 256–257 (Stefan Michel)