Philosophie

Menschenwürde

Zur Frage ihrer Unverfügbarkeit
Herausgegeben von Dietmar von der Pfordten und Philipp Gisbertz-Astolfi

2022. VI, 269 Seiten.

Perspektiven der Ethik 17

74,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-161150-6
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Die Menschenwürde gilt als oberste Norm der deutschen Verfassung und vieler internationaler Regelungen. Jeder Mensch besitzt sie, man muss sie nicht erwerben und kann sie nicht verlieren. Zudem hängt sie nicht von der Anerkennung anderer ab und ist deshalb unverfügbar. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, welche die Unverfügbarkeit der Menschenwürde aus der interdisziplinären Perspektive von Philosophie, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Theologie und Angewandter Ethik untersuchen.
Die Menschenwürde nimmt in vielen nationalen Verfassungen und internationalen Vereinbarungen eine herausragende Stellung ein. Sie ist jedem einzelnen Menschen qua seines Menschseins inhärent und hängt nicht von der Disposition anderer ab, ist also unverfügbar. Die Einsicht in diese Unverfügbarkeit speist sich nicht zuletzt aus den Erfahrungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie ist eine Lehre aus Kollektivismus, Totalitarismus, verbrecherischer Kriegsführung und Genozid. Doch diese Unverfügbarkeit der Menschenwürde – obgleich von der vorherrschenden Meinung der Menschen sowie der Wissenschaften akzeptiert – ist weder ganz unumstritten noch in all ihren Details und Folgerungen klar und eindeutig erfasst. Eine Vertiefung ihres Verständnisses lässt sich nur im interdisziplinären Austausch zwischen Philosophie, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Theologie und Angewandter Ethik erreichen. Zu diesem Zweck versammelt der vorliegende Band Beiträge, welche die Unverfügbarkeit der Menschenwürde aus der Perspektive dieser verschiedenen Disziplinen untersuchen.
Inhaltsübersicht
Dietmar von der Pfordten/Philipp Gisbertz-Astolfi: Einleitung – Dietmar von der Pfordten: Zur Unverfügbarkeit der Menschenwürde – Georg Lohmann: »Menschenwürde« als Begriff der internationalen Menschenrechtskonzeption: »angeboren«, »gleich«, »innewohnend« – aber auch unverfügbar? – Thomas Buchheim: Das Axiom der Menschenwürde und die Ontologie der Person – Markus Rothhaar: Die Menschenwürde als anerkennungstheoretische Meta-Norm der Menschenrechte – Walter Schweidler: Uneinholbare Distanz. Zur Relevanz des Naturbegriffs im Diskurs um die Menschenwürde – Philipp Gisbertz-Astolfi: Unverfügbarkeit oder Kontingenz? Gemeinsamkeiten und Trennlinien philosophischer Positionen – Franz-Josef Bormann: Gottebenbildlichkeit und Menschenwürde – Stephan Kirste: Die Würde des Menschen als Menschenrecht und Fundament der Menschenrechte – Angelika Siehr: Die Unverfügbarkeit der Menschenwürde unter Geltung des Grundgesetzes – Friederike Löbbert/Friederike Wapler: Die Unverfügbarkeit der Menschenwürde im geltenden Recht: ein Überblick – Benno Zabel: Strafe und Demütigung. Über Menschenwürde, Kontingenz und reflexives Recht
Personen

Dietmar von der Pfordten ist Professor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Universität Göttingen und Direktor der dortigen Abteilung für Rechts- und Sozialphilosophie.
https://orcid.org/0000-0002-2188-519X

Philipp Gisbertz-Astolfi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rechts- und Sozialphilosophie der Universität Göttingen.
https://orcid.org/0000-0003-3915-5803

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie — 145 (2023), S. 313–316 (Stefan Hofmann SJ)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 92 (2022), 559–560
In: Ambo — 2023, S. 497–503 (Helmut Klapheck)
In: Dialogo Filosofico — 116 (2023), S. 293–294
In: Philosophische Rundschau — 70 (2023), S. 457–482 (Holger Gutschmidt)