Rechtswissenschaft

Person und Rechtsperson

Zur Ideengeschichte der Personalität
Hrsg. v. Rolf Gröschner, Stephan Kirste u. Oliver W. Lembcke

2015. XXXIII, 396 Seiten.

POLITIKA 11

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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-153740-0
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Anders als das Individuum – aber um seinetwillen – wird die (Rechts-) Person aus ihren (rechtlichen) Relationen konstruiert.
Der elfte Band der Reihe führt die im ersten Band geübte Kritik an der Konstruktion isolierter Individuen mit individualistisch konzipierter »Würde« und die Arbeit an einer philosophischen Alternative fort: Er behandelt das Phänomen der Personalität aus der Perspektive der Interpersonalität. Hervorgegangen aus einer Tagung des Arbeitskreises Ideengeschichte der Rechtsphilosophie trägt er mit »Person und Rechtsperson« zwar den Titel der Tagung, enthält zusätzlich zu neun Tagungsreferaten aber sechs Originalbeiträge. Die Präsentation eines Sammelbandes ohne große Lücken in der ideengeschichtlichen Erschließung des Themas war den Herausgebern ein wichtiges Anliegen. In ihrer nach dem Muster des ersten Bandes in Dialogform geschriebenen Einleitung erläutern sie, welche Positionen der Personalität historisch und philosophisch vertreten sind – von der Entdeckung der Person in der Rhetorik des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts bis zur Stellung der juristischen Person im Verfassungsstaat des Grundgesetzes.
Inhaltsübersicht
Collegium editorum: Philosophie der Personalität in den Positionen unserer Autoren – Theo Kobusch: Person und Handlung. Von der Rhetorik zur Metaphysik der Freiheit – Stephan Schaede: Person und Individualität in der Spätscholastik. Von der Unmitteilbarkeit über die Unabhängigkeit zur personalen Repräsentanz – Paul Richard Blum: Unbestimmtheit und Selbstbestimmung des Menschen im Philosophieren der Renaissance – Marietta Auer: Die Substanz der Freiheit. Pufendorfs Begriff der moralischen Person – Alexander Aichele: Betrunkene Professoren und mörderische Schlafwandler. Personalität und Individualität in der Philosophie der Aufklärung zwischen Empirismus und Rationalismus: Locke, Leibniz und A. G. Baumgarten – Ino Augsberg: Der unmögliche Bürger. Bourgeois und Citoyen bei Rousseau – Tobias Herbst: Person und Bürger bei Kant – Chris Thomale: Rechtsfähigkeit und juristische Person als Abstraktionsleistungen. Savignys Werk und Kants Beitrag – Michael Städtler: Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Eduard Gans. Person als Prinzip der systematischen und historischen Entfaltung des Rechts – Tilman Altwicker: Rechtsperson im Rechtspositivismus – Jan Philipp Schaefer: Kommunitaristische Positionen zu moralischer Person und Rechtsperson. Mensch – Person – Staat: Reflexionsstufen des Kommunitarismus – Claudia Ritzi: Die Grenzen der Gleichheit. Feministische Kritik am Begriff der Person – Ulrich Palm: Die Person als Verfassungsbegriff und ihre ideengeschichtlichen Wurzeln – Horst Dreier: Die juristische Person als Grundrechtsträger. Aus einem Kommentar zu Artikel 19 Absatz 3 GG – Stephan Kirste: Die zwei Seiten der Maske – Rechtstheorie und Rechtsethik der Rechtsperson
Personen

Rolf Gröschner war bis zur Pensionierung 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Jena.
https://orcid.org/0000-0002-9357-4083

Stephan Kirste ist ordentlicher Universitätsprofessor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Universität Salzburg.

Oliver W. Lembcke ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bochum.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Rechtsphilosophie — 2020, 84–89 (Franz Reimer)
In: Zeitschr. integrativer europ. RechtsG (ZIER) — http://www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-05–2015-Inhaltsverzeichnis.htm (7/2015) (Gerhard Köbler)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2016, Nr. 68, 497–498