Geschichtswissenschaft

Dana von Suffrin

Pflanzen für Palästina

Otto Warburg und die Naturwissenschaften im Jischuw

69,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-156817-6
lieferbar
Auch verfügbar als:
Was erzählt Eukalyptus, Weizen und Wald in Palästina über Menschen, Politik und Ideologie? Dana von Suffrin untersucht das Wirken einer Gruppe von Zionisten um Otto Warburg (1859–1938), die mit Hilfe von Wissenschaft einen jüdischen Staat gründen wollte.
In der Geschichtsschreibung war der sogenannte Botanische Zionismus, der sich um 1900 um den deutsch-jüdischen Kolonialbotaniker Otto Warburg (1859–1938) formierte, nur eine Fußnote. Tatsächlich aber hat der Botanische Zionismus bis in die Gegenwart Spuren hinterlassen. Die neu gepflanzten Eukalypten und Wälder Palästinas waren nicht nur praktisch von Nutzen, sondern auch aufs Engste mit dem zionistischen Projekt verknüpft: Pflanzen waren nützlich, sie veränderten und europäisierten die Landschaft, sie symbolisierten aber auch Nachhaltigkeit, Permanenz und das Produktivitätsethos des Zionismus. Dana von Suffrin erzählt eine Geschichte der Verwandlung Palästinas, die sich nicht nur auf die Beschreibung von Natur, Bäumen oder Pflanzen beschränkt. Der Botanische Zionismus verband Natur, Politik, Nationenbildung und Wissenschaft. Wissenschaft und Technik, so wird argumentiert, konnten zumindest teilweise die fehlenden politischen, finanziellen und militärischen Ressourcen der Zionisten kompensieren und das zionistische Siedlungsprojekt in ideologischer und praktischer Hinsicht vorantreiben. So waren die botanischen Zionisten Wissenschaftler, aber zugleich auch politische Akteure. In diesem Fall sollte die Wissenschaft der Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina den Weg ebnen.
Personen

Dana von Suffrin Geboren 1985; Studium der Politikwissenschaft, jüdischen Geschichte und Kultur und Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in München, Jerusalem und Neapel; Fellowship des Leo Baeck Programms der Deutschen Studienstiftung; Mitarbeit im DFG-Projekt »Pflanzen für Palästina! Naturwissenschaften im Jischuw, 1900–1930«; 2017 Promotion; wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin der DFG-Forschungsgruppe »Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften« an der Universität München.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: H-Soz-Kult — http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-29831 (Malgorzata Maksymiak)
In: Pharmaziehistorische Bibliographie — 28 (2020), S. 23 (Frank Leimkugel)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 69 (2021), S. 80–82 (Felix Wiedemann)
In: NEULAND — 51 (2023), S. 29 (Nicolas Dreyer)
In: Literaturkritik.de — 2 (2024) (Irmela von der Lühe)