Geschichtswissenschaft

Revolution, Krieg und die Geburt von Staat und Nation

Staatsbildung in Europa und den Amerikas 1770–1930
Hrsg. v. Ewald Frie u. Ute Planert

2016. X, 286 Seiten.

Bedrohte Ordnungen 3

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Dass Revolution, Krieg und Nation und am Beginn der Moderne stehen, gehört zu den Grundüberzeugungen der europäischen Geschichte vom »langen« 19. Jahrhundert. Aber gilt das auch an den Rändern Europas und über Europa hinaus? Angelehnt an die grundlegenden Forschungen Dieter Langewiesches hinterfragen 13 Experten eine der wirkmächtigsten Meistererzählungen der Geschichtswissenschaft und kommen zu überraschenden Ergebnissen.
Revolution, Krieg und Nation: Dass dieser Dreiklang den Übergang von der alteuropäischen Gesellschaft zu den modernen Staatsnationen des 19. und 20. Jahrhunderts begleitete, gehört zu den Grundüberzeugungen der Geschichtswissenschaft vom »langen« 19. Jahrhundert. Im »Age of Revolutions« gaben die Ideen von Freiheit und Gleichheit mit ihrer systemerschütternden Kraft einem ganzen Zeitalter ihren Namen. Aber gilt der Zusammenhang von Krieg, Revolution und Nationalismus auch an den Rändern Europas und über Europa hinaus? Wie steht es um den asiatischen Teil der Sowjetunion, um Mexiko, die Türkei? Angelehnt an die grundlegenden Forschungen Dieter Langewiesches hinterfragen zehn Experten eine der wirkmächtigsten Meistererzählungen der Geschichtswissenschaft. Dabei gehen sie weit über den traditionellen mitteleuropäischen Forschungsrahmen hinaus und untersuchen Beispiele revolutionärer Erhebungen in Süd- und Osteuropa ebenso wie die Entwicklungen auf dem amerikanischen Kontinent. Zwei Zeiträume stehen im Mittelpunkt: Die Jahrzehnte um 1800 als dem klassischen Revolutionszeitalter und die Jahre um den ersten Weltkrieg, in dessen Umfeld erneut territoriale und politische Ordnungen in Frage gestellt und neu gestaltet wurden.
Inhaltsübersicht
Ute Planert/Ewald Frie: Revolution, Krieg, Nation – ein universelles Muster der Staatsbildung in der Moderne? – Wolfgang Knöbl: Der neue Staat und die Revolution oder Schwierigkeiten bei der Analyse der Entstehung der frühen US-amerikanischen Republik – Stefan Rinke: Der Preis der Freiheit: Revolution, Krieg und Nation in Lateinamerika im atlantischen Kontext, 1760–1830 – Wolfgang Gabbert: Zwischen Unabhängigkeitskampf, Caudillismus und französischer Intervention – Staats- und Nationsbildung in Mexiko, 1800–1867 – Jens Späth: Das Risorgimento: Revolution, Krieg und Nation in Italien – Rasmus Glenthøj: Krieg, Nationalismus und Demokratisierung im Dänemark des 19. Jahrhunderts. Niedergang des Imperiums und Bildung des Nationalstaates – Christoph Jahr: Sonderfall Irland? Revolution, Krieg und Nationsbildung im Westen des Westens – Stefan Plaggenborg: Viel Krieg, keine Nation: Die Entstehung der modernen Türkei – Mathias Beer: Berlin – Bukarest – Paris. Nationalstaat, Krieg und Minderheitenschutz in Südosteuropa am Ende des langen 19. Jahrhunderts – Malte Rolf: Die Revolution von 1905 und der Wandel der Nationsbilder im Russischen Reich – Jörg Baberowski: Gewalt als Machttechnik. Revolution und Staatswerdung an der asiatischen Peripherie der Sowjetunion – Dieter Langewiesche: Dreiklang Revolution, Krieg und Nation? Annäherungen
Personen

Ewald Frie ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen.

Ute Planert Geboren 1964; Studium der Geschichte, Empirische Kulturwissenschaft, Volkswirtschaft und Politikwissenschaft; 1996 Promotion; 2003 Habilitation; Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere Geschichte an der Universität zu Köln.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung — https://www.freiheit.org/sites/default/files/uploads/2017/01/10/online2–16grothe-frie-planert.pdf (Ewald Grothe)
In: Historische Zeitschrift — 305 (2017), S. 483–485 (Siegfried Weichlein)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 2017, Heft 6, S. 576–578 (Karsten Ruppert)
In: Das Historisch-Politische Buch — 64 (2016), S. 392 (Stefan Breuer)