Theologie

Natalie Krentz

Ritualwandel und Deutungshoheit

Die frühe Reformation in der Residenzstadt Wittenberg (1500–1533)

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Leinen
ISBN 978-3-16-152679-4
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Wie setzte sich die Reformation an ihrem Ausgangspunkt und Zentrum in der Stadt Wittenberg erstmals durch? Beginnend bereits um 1500 untersucht Natalie Krentz bislang unbekannte Zusammenhänge der Wittenberger Geschichte und beschreibt die Reformation als einen längerfristigen Kampf um geistliche Deutungshoheit, für den die Veränderung religiöser Rituale als Mittel der Identitätsstiftung und Abgrenzung entscheidend war.
Während die Reformation als zentrales Ereignis der neuzeitlichen Geschichte gilt, blieb Wittenberg als ihr Ausgangspunkt und Zentrum bislang weitgehend unerforscht. Beachtung fand nur die kurze Phase der so genannten »Wittenberger Bewegung« während Luthers Wartburgaufenthalt, die der Forschung als Inbegriff von Radikalität und Unruhen gilt. Dieses Geschichtsbild ist jedoch seinerseits eine Konstruktion der protestantischen Erinnerungskultur, die schon auf Überlieferungs- und Medienstrategien der Reformatoren selbst zurückzuführen ist und in der Archivierungspraxis späterer Jahrzehnte weiter tradiert wurde. Vor diesem Hintergrund beantwortet Natalie Krentz die Frage nach der Durchsetzung der Reformation in der Stadt in neuartiger Weise: Die Reformation wird zum einen in bisher unbekannte, längerfristige soziale und politische Zusammenhänge der Stadtgeschichte eingeordnet und zum anderen methodisch als ein kommunikativer Prozess der Aushandlung von Deutungshoheit über religiöse Fragen begriffen, für den die Veränderung religiöser Rituale als Mittel der Identitätsstiftung und Abgrenzung entscheidend war.
Personen

Natalie Krentz Studium der Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft und des Öffentlichen Rechts in Freiburg und Dublin; 2006–09 Doktorandin am Graduiertenkolleg »Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter« in Münster; 2009–20 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Erlangen-Nürnberg; seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Archive als Kriegsbeute im Dreißigjährigen Krieg« an der Universität Frankfurt am Main.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Verkündigung u. Forschung — 62 (2017), S. 120–128 (Andrea Hofmann)
In: Jahrb. d. Historischen Kommission Sachsen-Anhalt — 28 (2016), S. 295–299 (Christoph Volkmar)
In: Ebernburg-Hefte — 48 (2014), S. 321–323 (Thomas Hahn-Bruckart)
In: Sehepunkte — http://www.sehepunkte.de/2014/11/24990.html (4/2015) (Marco Cavarzere)
In: Archiv f. ReformationsG -Literaturbericht- — 45 (2016), S.101–102 (Bünz)
In: Sixteenth Century Journal — 47 (2016), S. 207–209 (Sabine Hiebsch)
In: Historische Zeitschrift — 305 (2017), S. 214–216 (Thomas Kaufmann)
In: Journal of Ecclesiastical History — 66 (2015), S. 877–878 (Susan C. Karant-Nunn)
In: Zeitschr.f.Histor.Forschung — 43 (2016), S. 175–176 (Kaspar von Greyerz)
In: Lutherjahrbuch — 82 (2015), S. 275–277 (Christopher Spehr)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 2015, S. 80–81 (Jörg Neijenhuis)
In: German History — 33 (2015), S. 287–289 (Charlotte Methuen)
In: Archiv für Liturgiewissenschaft — 60 (2018), S. 251–252 (Benedikt Kranemann)