Rudolf von Jhering (1818-1892) war einer der führenden Vertreter der Rechtswissenschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts und wurde bekannt durch die Entwicklung einer ausgefeilten Methodik für die »Begriffsjurisprudenz« seiner Zeit. Dann jedoch wandte er sich fast schlagartig einer soziologischen und instrumentalistischen Jurisprudenz zu. Seine Sicht des Rechts als Produkt sozialer Auseinandersetzungen und als »Mittel zum Zweck« prägte das Rechtsdenken des zwanzigsten Jahrhunderts in Deutschland und darüber hinaus, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Jherings Werk zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen Reichtum an Ideen und Perspektiven, aber auch durch tief verwurzelte Spannungen und Widersprüche aus. Es wirft grundlegende Fragen nach der historischen Kontingenz des Rechts, seiner Legitimität und der Bedeutung der Gerechtigkeit auf.
Rudolf von Jhering (1818-1892) war einer der führenden Vertreter der Rechtswissenschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts und wurde bekannt durch die Entwicklung einer ausgefeilten Methodik für die »Begriffsjurisprudenz« seiner Zeit. Dann jedoch wandte er sich fast schlagartig einer soziologischen und instrumentalistischen Jurisprudenz zu. Seine Sicht des Rechts als Produkt sozialer Auseinandersetzungen und als »Mittel zum Zweck« prägte das Rechtsdenken des zwanzigsten Jahrhunderts in Deutschland und darüber hinaus, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Jherings Werk zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen Reichtum an Ideen und Perspektiven, aber auch durch tief verwurzelte Spannungen und Widersprüche aus. Es wirft grundlegende Fragen nach der historischen Kontingenz des Rechts, seiner Legitimität und der Bedeutung der Gerechtigkeit auf.
Inhaltsübersicht:
Introduction: Why Jhering?
1. Jhering's World: Jurisprudence, Philosophy, Society, and Politics in Nineteenth Century Germany
2. Waystations: A Nineteenth Century Academic Life
3. Professional Friendships: Gerber and Windscheid
4. A Closer Personal Look: Tensions and Conflicts
1. Jherings Jurisprudential Agenda: Geist des roemischen Rechts (1852-1865)
2. Jhering's »Natural-Historical Method«: Unsere Aufgabe (1857)
3. Doctrinal Scholarship in Action: »Culpa in contrahendo« (1861)
4. The Importance of Practice: »Ist die Jurisprudenz eine Wissenschaft?« (1868)
5. The Importance of Teaching: »Die Jurisprudenz des täglichen Lebens« (1870)
6. Jhering and the Historical School: »Friedrich Carl von Savigny« (1861)
1. At the Limits of Legal Logic: »Gefahr beim Kaufcontract« (1859)
2. Ridiculing the Mainstream: »Scherz und Ernst in der Jurisprudenz« (1861-1866/1884)
3. The Issue of Continuity: Jhering's »Damascus«?
1. Social Facts and Moral Duties: »Der Kampf um's Recht« (1872)
2. A Sociological Theory of Law: »Der Zweck im Recht« (vol. I, 1877/1883)
3. Jherings Positivism and the Challenge of Justice: »Die Entstehung des Rechtsgefühls« (1884)
1. A Critique of Historiography: »Aufgabe und Methode der Rechtsgeschichtsschreibung« (1894)
2. Explaining History through Social Conditions and the Force of Progress:
»Das Schuldmoment im römischen Privatrecht« (1867)
3. Evolutionary Histories: Jhering, Maine, and Holmes
1. Social Norms Beyond Law: »Der Zweck im Recht« (vol. II, 1884/1886)
2. A Critique of Social Norms: »Das Trinkgeld« (1882)
3. Toying with Pre-History: »Vorgeschichte der Indoeuropäer« (1894)
4. The Fearless Amateur: Between Perceptiveness and Speculation
1. At the Home Front: Jhering in Twentieth Century Germany
2. A Global Perspective: Evidence of Worldwide Influence
3. Jhering's Reception in the United States: The Triumph of Instrumentalism
4. Specific Areas: Roman Law, Sociology of Law, Comparative Law