Lorenz B. Puntel hält an der großen Idee der Philosophie als einer Konzeption über das Ganze der Wirklichkeit fest. Er versteht sie aber als systematische Philosophie und definiert diese als Theorie der allgemeinsten Strukturen des universe of discourse. Entsprechend heutigen methodologischen, logischen und wissenschaftstheoretischen Standards wird diese struktural-systematische Philosophie neu durchdacht.
Lorenz B. Puntel bietet eine struktural-systematische Philosophie im Grundriss. Er hält an der großen Idee der Philosophie als einer Konzeption des Ganzen der Wirklichkeit fest, präzisiert aber diese Idee, indem er die Philosophie als Theorie der allgemeinsten Strukturen des
universe of discourse definiert. Zwei Grundgedanken sind für die Entwicklung der so verstandenen Philosophie bestimmend: Der Gedanke, dass alle Aussagen bzw. alle einzelnen Theorien nur in einem Theorierahmen möglich sind, und der Gedanke, dass es darauf ankommt, die Dimension der Strukturalität herauszuarbeiten und sie in Beziehung zur Dimension des Wirklichen (des »Seins«) zu setzen. Der Autor erläutert ausführlich den auf R. Carnap zurückgehende Begriff des Theorierahmens unter Beachtung der formalen Wissenschaften (Logik und Mathematik), der Wissenschaftstheorie, der Grunddisziplinen der Semantik (speziell der Wahrheitstheorie) und der Ontologie. Es werden drei Arten von fundamentalen Strukturen analysiert: die formalen (logischen und mathematischen), die semantischen und die ontologischen Strukturen. Eines der Ergebnisse dieser Untersuchungen ist eine neue semantische und ontologische Theorie.
Inhaltsübersicht:
EinleitungKapitel 1: Globalsystematik: Standortbestimmung der struktural-systematischen Philosophie1.1 Die Komplexität des Begriffs und der Darstellungsform des Theorierahmens für eine systematische Philosophie
1.2 Eine erste Bestimmung von systematischer Philosophie
1.3 Sein und Struktur: eine erste Charakterisierung des struktural-systematischen Grundgedankens
1.4 Die idealisierte vierstufige philosophische Methode
1.5 (Selbst)Begründung der systematischen Philosophie?
Kapitel 2: Theoretizitätssystematik: Die Philosophische Darstellungsdimension2.1 Theoretizität als Darstellungsdimension
2.2 Sprache als Darstellungsmedium der Theoretizitätsdimension
2.3 Die Dimension des Wissens bzw. der Erkenntnis als Dimension des Vollzugs der Theoretizität
2.4 Die Dimension der Theorie im engeren Sinne
2.5 Die vollbestimmte Theoretizität: erster Ansatz zur Theorie der Wahrheit
Kapitel 3: Struktursystematik: Die Fundamentalen Strukturen3.1 Was ist Struktursystematik?
3.2 Die drei Ebenen der fundamentalen Strukturen
3.3 Theorie der Wahrheit als Explikation (Artikulation) des vollbestimmten Zusammenhangs der fundamentalen Strukturen
Kapitel 4: Weltsystematik: Theorie der Weltdimensionen4.1 Der Begriff der Welt
4.2 Die »Naturwelt«
4.3 Die menschliche Welt
4.4 Die ästhetische Welt
4.5 Das Weltganze
Kapitel 5: Gesamtsystematik: Theorie des Zusammenhangs aller Strukturen und Dimensionen des Seins als Theorie des Seins als solchen und im Ganzen5.1 Der philosophische Status der Gesamtsystematik
5.2 Grundzüge einer Theorie des Seins als solchen und im Ganzen
5.3 Ansatz zu einer Theorie des Absolutnotwendigen Seins
Kapitel 6: Metasystematik: Theorie der relativ maximalen Selbstbestimmung der systematischen Philsophie6.1 Der Status der Metasystematik
6.2 Immanente Metasystematik
6.3 Externe Metasystematik
6.4 Selbstbestimmung, Metasystematik und Selbstbegründung der strukturalsystematischen Philosophie