Theologie

Michael Konkel

Sünde und Vergebung

Eine Rekonstruktion der Redaktionsgeschichte der hinteren Sinaiperikope (Exodus 32–34) vor dem Hintergrund aktueller Pentateuchmodelle

2008. XIII, 340 Seiten.

Forschungen zum Alten Testament 58

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ISBN 978-3-16-149425-3
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Anhand einer Detailanalyse von Ex 32–34 stellt Michael Konkel die wichtigsten aktuellen Pentateuchmodelle auf den Prüfstand. Ihm gelingt der Nachweis zweier vorexilischer Kompositionsstufen. Kennzeichen des heute vorliegenden Textes ist eine hoch differenzierte Gnadentheologie, die die Vorgaben des Deuteronomismus und der Priesterschrift sprengt und zu einer neuen Synthese führt.
Das Herz der Tora schlägt am Sinai. Gleichwohl wurde bisher kein Pentateuchmodell von einer Analyse der Sinaiperikope her entwickelt. Michael Konkel stellt anhand einer synchronen wie diachronen Detailanalyse der hinteren Sinaiperikope (Ex 32–34) die wichtigsten aktuellen Pentateuchmodelle auf den Prüfstand. Er entwickelt ein eigenes redaktionsgeschichtliches Modell und befragt die einzelnen rekonstruierten Kompositionsstufen auf ihre theologische Leistungsfähigkeit hin. Entgegen dem derzeitigen Trend zur Spätdatierung gelingt ihm der Nachweis einer vorexilischen Komposition in Ex 32*, die die Schrecken des Untergangs des Nordreichs (722 v. Chr.) und des Sanherib-Feldzugs (701 v. Chr.) verarbeitet. Erstmalig wird dort eine gemeinsame Schuldgeschichte von Nord- und Südreich konstruiert, bei der die Gerichtsprophetie des Nordreichs an den Sinai wandert. Noch in vorexilischer Zeit wird diese Komposition mit Ex 34* fortgeschrieben und auf Basis der sogenannten Gnadenformel und des Privilegrechts eine Zukunftsperspektive für Israel eröffnet. Darüber hinaus ist mit einem breiten Anteil nachpriesterschriftlicher Redaktion zu rechnen. Kennzeichen der heute vorliegenden Gesamtkomposition aus spätnachexilischer Zeit sind zum einen eine Enneateuchperspektive, die intertextuelle Verweise vom Buch Genesis bis zum Ende der Königebücher setzt, zum anderen eine hoch differenzierte Gnadentheologie, die sowohl die Vorgaben des Deuteronomismus wie auch der Priesterschrift sprengt und zu einer neuen Synthese führt.
Personen

Michael Konkel Geboren 1969; Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik in Bonn und Jerusalem; 2001 Promotion; seit Herbst 2007 Privatdozent für Exegese des Alten Testaments an der Universität Bonn.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Journal of Ancient Judaism — 1 (2010), S. 262
In: Biblische Notizen — 146 (2010), S. 126–127 (Johannes Friedrich Diehl)
In: Old Testament Abstracts — 32 (2009), S. 197–198 (C.T. Begg)
In: Journal for the Study of the Old Testament — 33.5 (2009), S. 108 (A.C. Hagedorn)
In: International Review of Biblical Studies — 54 (2007/08), S. 336
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — 121 (2009), S. 315 (Jan Christian Gertz)
In: Concilium — 2008, S. 812 (Nur Bibliographie)
In: Orientalistische Literaturzeitung — 106 (2011), S. 188–190 (Reinhard Achenbach)
In: Theologische Literaturzeitung — 134 (2009), S. 794–795 (Wolfgang Oswald)
In: Zeitschr.f.Altorient.u.bibl.RechtsG (ZAR) — 15 (2009), S. 344–352 (Eckart Otto)