Rechtswissenschaft

Christiane Hellstern

Trennbankenstrukturreformen nach der Finanzkrise

114,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-162414-8
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Die in Reaktion auf die Finanzkrise eingeleiteten und zum Teil umgesetzten Bankenstrukturreformen bezwecken in unterschiedlicher Weise eine Trennung zwischen besonders schutzbedürftigen »systemrelevanten« Bankaktivitäten und solchen, die im Insolvenzfall ohne Ansteckungsrisiken für die Systemstabilität abgewickelt werden sollen. Ein Systemvergleich der Anwendungsprobleme, Reformansätze und der mit der Umsetzung einhergehenden Folgefragen zeigt die Stärken, aber auch Funktionsschwächen der Reformbestrebungen auf.
In Reaktion auf die globale Finanzkrise der Jahre 2007–2009 wurden in einer Reihe von Rechtsordnungen Bankenstrukturreformen eingeleitet und zum Teil umgesetzt. Diese gesetzgeberischen Bestrebungen zählen zu den wohl umstrittensten und im Hinblick auf die Intensität des Eingriffs in etablierte betriebswirtschaftliche Geschäftsmodelle und die Organisationsverfassung von Banken und Bankengruppen ambitioniertesten Reformvorhaben. In unterschiedlicher Weise und Intensität wird eine systemische Trennung zwischen besonders schutzbedürftigen »systemrelevanten« Geschäftsaktivitäten und solchen, die im Insolvenzfall ohne Ansteckungsrisiken für die Systemstabilität abgewickelt werden sollen, erzwungen. Christiane Hellstern untersucht die Anwendungsprobleme, Reformansätze und die mit der Umsetzung einhergehenden Folgefragen für bestehende Bankenstrukturen, die durch pfadabhängige Organisationsmodelle, das jeweilige Marktumfeld sowie durch die jeweils anwendbaren Gesellschafts-, Aufsichts- und Insolvenzrechte unterschiedlich gewachsen sind.
Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis der Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung 2021 ausgezeichnet.
Inhaltsübersicht
1. Teil: Grundlagen
A. Einleitung
B. Trennbankensystem als Gegenmodell zum Universalbankensystem
C. Im Zuge der Finanzkrise erlassene Bankenstrukturreformen

2. Teil: Vergleich der Bankenstrukturreformen
1. Abschnitt: Anwendungsbereich
A. Adressatenkreis (Persönlicher Anwendungsbereich)
B. Kreis der zu trennenden Geschäftsaktivitäten (SachlicherAnwendungsbereich)
2. Abschnitt: Regelungstechnische Ausgestaltung der Trennung
A. Konzeptionell zu unterscheidende Grundmuster
B. Tätigkeitsverbote
C. Mit Tätigkeitsverboten gekoppelte Spartentrennungsmodelle
D. Mischform
3. Abschnitt: Anordnungen im Einzelfall als Anpassungsmöglichkeit
A. Überblick und Problembeschreibung
B. Einzelfallbezogene Abtrennungsanordnungen in den Reformtexten
C. Geeignetheit der Einzelfallanordnungen
4. Abschnitt: Vergleich und Bewertung der Gestaltungsvarianten
A. Unterschiede im Marktumfeld als Erklärung für unterschiedliche Regelungen
B. Zusammenfassung und Bewertung

3. Teil: Einzelfragen
A. Auswirkungen auf die betroffenen Institutsgruppen und Folgeprobleme
B. Grenzüberschreitende Geltungsbereiche
C. Kohärenz mit dem europäischen Sanierungs- und Abwicklungsregime

4. Teil: Wesentliche Ergebnisse in Thesen
Personen

Christiane Hellstern Geboren 1990; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen; 2014 Erste Juristische Prüfung; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, insbesondere Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht der Universität Tübingen; 2015 Visiting Researcher Duke Law School, North Carolina, USA; Rechtsreferendariat in Stuttgart; 2021 Promotion; Richterin im Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart.
https://orcid.org/0009-0001-0180-9499

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