Rechtswissenschaft
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ISBN 978-3-16-162504-6
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Gebührt langfristigen Aktionären größerer Einfluss auf die Willensbildung der Gesellschaft? Diese Frage beantwortet Yannick Chatard auf Grundlage rechtshistorischer, rechtsvergleichender, rechtsökonomischer und rechtsdogmatischer Erkenntnisse.
Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/8 ist das Kurzfristdenken auf Kapitalmärkten in die Kritik geraten. Als eine der populärsten Gegenstrategien zu diesem sog. short-termism haben sich seither Treuestimmrechte etabliert: Um den Einfluss kurzsichtiger Kapitalmarktakteure einzudämmen und zukunftsorientierte Unternehmensstrategien zu fördern, gewähren immer mehr Rechtsordnungen langfristigen Aktionären überproportionale Stimmkraft. Yannick Chatard untersucht deshalb auf rechtshistorischer, rechtsvergleichender, rechtsökonomischer und rechtsdogmatischer Grundlage, ob eine solche Loyalitätsprämie tatsächlich zweckmäßig ist – und wie sie gegebenenfalls ausgestaltet werden sollte.
Inhaltsübersicht
Einleitung
A. Problemaufriss
B. Gang der Untersuchung
C. Grenzen der Untersuchung

1. Teil: Rechtsgeschichte
A. Treuestimmrechte in der Weimarer Reformdiskussion
B. Treuestimmrechte im Aktienrechtsausschuss der Akademie für Deutsches Recht
C. Treuestimmrechte nach der Jahrtausendwende
D. Rechtsgeschichtliche Lehren

2. Teil: Rechtsvergleichung
A. Historischer Ursprung von Treuestimmrechten in Frankreich
B. Treuestimmrechte französischer Provenienz
C. Rechtstatsächliche Bewährung
D. Rechtsvergleichende Lehren

3. Teil: Rechtsökonomie
A. Short-termism als Reformtreiber
B. Short-termism als Problem in Deutschland?
C. Treuestimmrechte als Bewältigungsstrategie des short-termism
D. Erleichterter Börsengang
E. Rechtsökonomische Lehren

4. Teil: Rechtssystematik
A. Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
B. Systemkohärenz im Aktienrecht
C. Rechtssystematische Lehren

5. Teil: Bausteine eines zukünftigen Rechtsrahmens
A. Dispositives Regelungsmodell
B. Zwingende Tatbestandsvoraussetzungen
C. Begrenzte Rechtsfolgen
D. Notwendiger Umgehungsschutz
E. Keine zeitbasierte Verfallsklausel

Zusammenfassung
Personen

Yannick Chatard Studium der Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Wiesbaden sowie der Université Paris Dauphine-PSL; Wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg; Forschungsaufenthalt an der University of Cambridge; 2023 Promotion; Rechtsreferendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht.

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