Ohne den Einsatz privaten Kapitals sind Umwelt- und Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Weltweit werden daher Regelungen zur nachhaltigen Transformation der Finanzmärkte geschaffen. Die zunehmende Verschränkung des Umweltrechts und des Finanzmarktrechts, häufig als »sustainable finance« bezeichnet, führt zur Ausprägung eines neuen Teilrechtsgebiets: des Umweltfinanzmarktrechts.
Die globalen Finanzmärkte gewinnen mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutzziele stetig an Bedeutung. Ohne eine Mobilisierung und Umlenkung privaten Kapitals sind diese nicht mehr zu erreichen. Weltweit werden Regelungen zur nachhaltigen Transformation der Finanzmärkte als Schrittmacher auch einer nachhaltigeren Realwirtschaft geschaffen. Dieser zunehmenden Begegnung und Verschränkung von Umweltrecht und Finanzmarktrecht widmet sich Philipp Kleiner. Er untersucht ihre völkerrechtlichen Grundlagen, die sich etwa im Pariser Übereinkommen finden, ebenso wie die maßgeblichen europäischen Rechtsakte, wozu die Taxonomie- und Offenlegungs-Verordnung sowie der Entwurf eines EU Green Bond Standards zählen. In ihnen erkennt er die Ausprägung eines neuen Teilrechtsgebiets: des Umweltfinanzmarktrechts. Eine rechtsvergleichende Perspektive ermöglicht zudem einen Blick auf den Stand nachhaltiger Finanzmarktregulierung weltweit.
Inhaltsübersicht
1. Kapitel: EinführungA. These und Anspruch dieser Arbeit
B. Gegenstand der Analyse
C. Gang der Darstellung
2. Kapitel: Situationsbeschreibung und Definitionsversuch: Die ökologische Transformation der FinanzmärkteA. Recht als Wirklichkeitswissenschaft
B. Situationsbeschreibung und Marktentwicklung
C. Nachhaltigkeitswende und Umweltfinanzmarktrecht
D. Grundlage und Perspektiven der weiteren Untersuchung
3. Kapitel: Die völkerrechtliche EbeneA. Einführung
B. Umweltvölkerrechtliche Regelungen
C. Abgestufte Staatenverantwortlichkeiten
D. Standortbestimmung im Völkerrechtsgefüge
4. Kapitel: Regulierung auf europäischer EbeneA. Das Ende der Dichotomie von Finanzmarkt und Umwelt?
B. Methodik: Untersuchung spezifischer Regulierungscharakteristika
C. Das europäische Regulierungsprojekt
5. Kapitel: Standortbestimmung im Regulierungsgefüge: Ein neues UmweltfinanzmarktrechtA. Rechtsgebiete im Ausgangspunkt der Untersuchung
B. Europäisches Umweltfinanzmarktrecht
C. Umweltfinanzmarktrecht als Teilgebiet des europäischen Umweltrechts
6. Kapitel: Rechtsvergleichung – Das Umweltfinanzmarktrecht als globales RegulierungsprojektA. Erkenntnisinteresse der rechtsvergleichenden Analyse
B. Methodik
C. Rechtsvergleichung
D. Ergebnis: Ein globales Regulierungsprojekt ohne vollständige Kohärenz
7. Kapitel: Perspektive eines UmweltfinanzmarktvölkerrechtsA. Rationalität eines Umweltfinanzmarktvölkerrechts
B. UNFCCC als institutioneller Rahmen und Flankierung des Pariser Übereinkommens
C. Mögliche Regulierungsgegenstände eines künftigen Umweltfinanzmarktvölkerrechts
8. Kapitel: Zusammenfassung und AusblickA. Rechtliche Konturierung der ökologischen Transformation an den Finanzmärkten
B. Völkerrechtliche Ebene und Globalität
C. Methodik und Konturierung des europäischen Regulierungsprojekts
D. Standortbestimmung im Regulierungsgefüge: Entwicklung eines neuen Umweltfinanzmarktrechts als Teilgebiet des europäischen Umweltrechts
E. Ausblick