Theologie

Ulrike Peisker

Zwischenmenschliche Vergebung

Phänomenologische Betrachtungen in protestantischer Perspektive

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Broschur
ISBN 978-3-16-162817-7
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Von zwischenmenschlicher Vergebung zu sprechen, gehört gewissermaßen zum guten Ton in Theologie und Kirche. Aber was hat es mit dem viel bemühten Topos eigentlich auf sich? Ulrike Peisker unternimmt eine phänomenologische Erkundung zwischenmenschlicher Vergebung aus protestantischer Perspektive.
Ulrike Peisker entwickelt entlang des Phänomens zwischenmenschlicher Vergebung deren systematische Rekonstruktion und nutzt die reformatorische Hermeneutik, zwischenmenschliche Vergebung von protestantisch-theologischer Warte her präzise zur Sprache zu bringen. Durch eine deutliche Abgrenzung von menschlicher und göttlicher Vergebung wird eine Schärfung beider Vergebungsbegriffe erzielt. Die Autorin beschreibt zwischenmenschliche Vergebung so als ein Phänomen, das zwar grundsätzlich möglich, aber nicht in der Eigenmacht und -initiative der Vergebenden liegt, sondern gewissermaßen »fremdverschuldet« ist. Sie weist zwischenmenschliche Vergebung insofern als ein Phänomen aus, das nicht adäquat als Tugend, als Kompetenz oder als eigens in Angriff zu nehmender und absichtsvoll voranzutreibender Prozess zu beschreiben ist, sondern als etwas, das erst abseits der Intention zu vergeben überhaupt zur Erscheinung kommt.
Inhaltsübersicht
Kapitel 1: Einleitung
1.1. Annäherung an das Thema
1.2. Eingrenzung der Fragestellung
1.3. Vorgehen

Kapitel 2: Orientierung im Forschungsfeld
2.1. Theologischer Diskurs
2.2. Philosophischer Diskurs
2.3. Soziologischer Diskurs: Sonja Fücker – Vergebung als Verzicht auf Reziprozität

Kapitel 3: Der Gegenstand zwischenmenschlicher Vergebung: die Beschaffenheit zwischenmenschlicher Schuld
3.1. Existenzschuld, Allschuld und Sünde versus Tatschuld
3.2. Realschuld versus Schuld als Wahrnehmungsphänomen
3.3. Schuld versus Scham
3.4. Moralische Schuld versus affektive Schuld
3.5. Zwischenmenschliche Vergebung: eine erste Präzisierung

Kapitel 4: Ausgleichende Umgangsformen mit zwischenmenschlicher Schuld und mögliche Implikationen für die Vergebung
4.1. Opfer-initiierter Ausgleich: negative Vergeltung als Gegenüber zur Vergebung?
4.2. Täter-initiierter Ausgleich: Wiedergutmachung als Komplement zu Vergebung?
4.3. Zwischenmenschliche Vergebung: eine dritte Präzisierung

Kapitel 5: Zwischenmenschliche Vergebung als »reine« Vergebung?
5.1. Die Problematik des bewussten Vergebens
5.2. Lösungsversuche des Problems: von der Gabe zur Gegebenheit zum Geben
5.3. Zwischenmenschliche Vergebung: eine vierte Präzisierung

Kapitel 6: Theologische Einordnung zwischenmenschlicher Vergebung
6.1. Göttliche Vergebung und ihr Verhältnis zu menschlicher Vergebung
6.2. Zwischenmenschliche Vergebung im biblischen Zeugnis: hermeneutische Bemerkungen
6.3. Zwischenmenschliche Vergebung: eine letzte Präzisierung

Kapitel 7: Und nun? – ein Ausblick
7.1. Woher rührt die Attraktivität der Rede von Vergebung und Vergebern?
7.2. »Selbstvergebung« – ein weiteres Homonym?
Personen

Ulrike Peisker Geboren 1993; Studium der Ev. Theologie; 2019 Magistra Theologiae; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Systematische Theologie und Sozialethik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2023 Promotion zum Dr. theol.
https://orcid.org/0000-0002-7808-8538

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