Rechtswissenschaft

Andreas Heinemann

Immaterialgüterschutz in der Wettbewerbsordnung

Eine grundlagenorientierte Untersuchung zum Kartellrecht des geistigen Eigentums

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2002. XXXIV, 688 Seiten.

Jus Privatum 65

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ISBN 978-3-16-157962-2
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Andreas Heinemann untersucht das Verhältnis zwischen dem Recht des geistigen Eigentums und dem Kartellrecht im amerikanischen, deutschen, europäischen und internationalen Recht. Diese Studie hat hohe praktische Relevanz, da im 'IT-Zeitalter' die Probleme in diesem Grenzbereich zunehmen.
Immaterialgüterrecht, also Urheber-, Patent-, Markenrecht etc., und Kartellrecht sind zwei vergleichsweise junge Rechtsgebiete. So ist es nicht verwunderlich, daß die Frage nach ihrem gegenseitigen Verhältnis erst nach und nach gestellt, im Laufe der Entwicklung unterschiedlich beantwortet und bis heute nicht abschließend geklärt wurde.
Zunächst wurde ein diametraler Gegensatz zwischen den 'Monopolrechten' des geistigen Eigentums und dem monopolfeindlichen Kartellrecht angenommen. Heute herrscht dagegen die Ansicht vor, daß geistiges Eigentum genauso zu den Grundlagen der Marktwirtschaft gehört wie die kartellrechtliche Kontrolle privater Rechte, gleich ob materieller oder immaterieller Art. Die dogmatischen Konsequenzen dieses Wandels sind allerdings nicht gezogen worden. Nach wie vor werden beide Rechtsgebiete sorgsam voneinander getrennt, wenn auch auf brüchiger dogmatischer Grundlage.
Andreas Heinemann plädiert unter Einbeziehung des US-amerikanischen und des internationalen Wirtschaftsrechts sowie der ökonomischen Grundlagen für einen Neuansatz. Das Immaterialgüterrecht soll nicht mehr von außen als Anwendungssperre dem Kartellrecht entgegenstehen, sondern immaterialgüterrechtliche Wertungen sind von innen in die Auslegung der kartellrechtlichen Tatbestände einzubringen. Spannungen zwischen beiden Rechtsgebieten sind angemessen auszugleichen und nicht durch eine Abschottung beider Rechtsgebiete zu ignorieren. Auf diesem Weg wird die längst überfällige Integration des Immaterialgüterschutzes in das Gesamtsystem der Wettbewerbsordnung möglich.
Personen

Andreas Heinemann Geboren 1962; Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften; 1995 Promotion; 2000 Habilitation; 2001–07 Lehrstuhl für deutsches Recht an der Universität Lausanne; seit 2007 Lehrstuhl für Handels-, Wirtschafts- und Europarecht an der Universität Zürich; Mitglied der Schweizer Wettbewerbskommission.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Gewerblicher Rechtsschutz u. Urheberrecht Int. — Jg.52 (2003), H.6, S. 578 (Michael Lehmann)
In: sic-online — 2003, H.10, S. 866ff (Franz X. Stirnimann)
In: Pravnik — 2003, H.12, S.1270ff (Josef Bejcek)
In: INGRES News — 2002, H.10, S. 6
In: Transpatent Advobook — advobook/iz561503.html (Www.transpatent.com/)
In: UFITA — 2003, H.1, S. 269ff (Dr.St. Jungheim)
In: Computer und Recht — 2004, H.4, S.315f (Prof.H.-P. Götting)
In: Österreichische Juristen-Zeitung (ÖJZ) — 2003, H.23/24, S.920 (Martin Kind)