Theologie
Die Textualisierung der Religion
Hrsg. v. Joachim Schaper
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ISBN 978-3-16-151103-5
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Die Bedeutung des Schreibens, der Schriftkultur und des Verhältnisses zwischen 'orality' und 'literacy' sind für die Entwicklung von Religionen von grundlegender und gar nicht zu überschätzender Bedeutung. Es ist darum sinnvoll, die Religionsgeschichte aus der Perspektive der Mediengeschichte zu untersuchen.
Die Beiträger dieses Bandes demonstrieren dies an den Beispielen der Textualisierung der judäischen JHWH-Religion in der spätvorexilischen, exilischen und frühnachexilischen Zeit, ägyptischer und mesopotamischer Traditionen, des hellenistischen und des rabbinischen Judentums sowie hinduistischer und buddhistischer Konzepte. Zu den wichtigsten Ergebnissen der in diesem Band versammelten Untersuchungen gehört die Einsicht in die interkulturelle Vergleichbarkeit des Phänomens der Textualisierung, die über Judentum, Christentum und Islam hinausreicht. Der Band schließt mit Überlegungen zum Zusammenhang zwischen der Textualisierung der israelitischen Religion und dem Durchbruch des Monotheismus in der spätvorexilischen und exilischen Zeit und setzt sich dabei nicht zuletzt mit einer These Jan Assmanns auseinander, die in letzter Zeit viel Staub aufgewirbelt hat und der Korrektur bedarf.
Teil I: Textualisierung in Ägypten und Mesopotamien J. F. Quack: Redaktion und Kodifizierung im spätzeitlichen Ägypten: Der Fall des Totenbuches – W. Roellig: Aspekte der Archivierung und Kanonisierung von Keilschriftliteratur im 8./7. Jh. v.Chr.
Teil II: Textualisierung im alten Israel und in der fruehjuedischen und rabbinischen Literatur
J. Renz: Die vor- und außerliterarische Texttradition. Ein Beitrag der palästinischen Epigraphik zur Vorgeschichte des Kanons – B. Ego: »In der Schriftrolle ist für mich geschrieben« (Ps 40,8). »Mündlichkeit« und »Schriftlichkeit« im Kontext religiösen Lernens in der alttestamentlichen Überlieferung – C. Hardmeier: Zur schriftgestützten Expertentätigkeit Jeremias im Milieu der Jerusalemer Führungseliten (Jeremia 36). Prophetische Literaturbildung und die Neuinterpretation älterer Expertisen in Jeremia 21–23 – K. Schmid: Nebukadnezars Antritt der Weltherrschaft und der Abbruch der Davidsdynastie. Innerbiblische Schriftauslegung und universalgeschichtliche Konstruktion im Jeremiabuch – S. Schorch: Communio lectorum. Die Rolle des Lesens für die Textualisierung der israelitischen Religion – L.-S. Tiemeyer: Two Prophets, Two Laments and Two Ways of Dealing with Earlier Texts – B. Ego: Im Schatten hellenistischer Bildung. Ben Siras Lern- und Lehrkonzeption zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit – G. Stemberger: Mündliche Tora in schriftlicher Form. Zur Redaktion und Weitergabe früher rabbinischer Texte
Teil III: Textualisierung im Hinduismus und im Buddhismus
G. Flood: Text Reception and Ritual in Tantric Scriptural Traditions – W. Tuladhar-Douglas: Writing and the Rise of Mahayana Buddhism
Statt eines Epilogs
Joachim Schaper: »Scriptural Turn« und Monotheismus. Anmerkungen zu einer (nicht ganz) neuen These
Die Beiträger dieses Bandes demonstrieren dies an den Beispielen der Textualisierung der judäischen JHWH-Religion in der spätvorexilischen, exilischen und frühnachexilischen Zeit, ägyptischer und mesopotamischer Traditionen, des hellenistischen und des rabbinischen Judentums sowie hinduistischer und buddhistischer Konzepte. Zu den wichtigsten Ergebnissen der in diesem Band versammelten Untersuchungen gehört die Einsicht in die interkulturelle Vergleichbarkeit des Phänomens der Textualisierung, die über Judentum, Christentum und Islam hinausreicht. Der Band schließt mit Überlegungen zum Zusammenhang zwischen der Textualisierung der israelitischen Religion und dem Durchbruch des Monotheismus in der spätvorexilischen und exilischen Zeit und setzt sich dabei nicht zuletzt mit einer These Jan Assmanns auseinander, die in letzter Zeit viel Staub aufgewirbelt hat und der Korrektur bedarf.
Inhaltsübersicht
EinleitungTeil I: Textualisierung in Ägypten und Mesopotamien J. F. Quack: Redaktion und Kodifizierung im spätzeitlichen Ägypten: Der Fall des Totenbuches – W. Roellig: Aspekte der Archivierung und Kanonisierung von Keilschriftliteratur im 8./7. Jh. v.Chr.
Teil II: Textualisierung im alten Israel und in der fruehjuedischen und rabbinischen Literatur
J. Renz: Die vor- und außerliterarische Texttradition. Ein Beitrag der palästinischen Epigraphik zur Vorgeschichte des Kanons – B. Ego: »In der Schriftrolle ist für mich geschrieben« (Ps 40,8). »Mündlichkeit« und »Schriftlichkeit« im Kontext religiösen Lernens in der alttestamentlichen Überlieferung – C. Hardmeier: Zur schriftgestützten Expertentätigkeit Jeremias im Milieu der Jerusalemer Führungseliten (Jeremia 36). Prophetische Literaturbildung und die Neuinterpretation älterer Expertisen in Jeremia 21–23 – K. Schmid: Nebukadnezars Antritt der Weltherrschaft und der Abbruch der Davidsdynastie. Innerbiblische Schriftauslegung und universalgeschichtliche Konstruktion im Jeremiabuch – S. Schorch: Communio lectorum. Die Rolle des Lesens für die Textualisierung der israelitischen Religion – L.-S. Tiemeyer: Two Prophets, Two Laments and Two Ways of Dealing with Earlier Texts – B. Ego: Im Schatten hellenistischer Bildung. Ben Siras Lern- und Lehrkonzeption zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit – G. Stemberger: Mündliche Tora in schriftlicher Form. Zur Redaktion und Weitergabe früher rabbinischer Texte
Teil III: Textualisierung im Hinduismus und im Buddhismus
G. Flood: Text Reception and Ritual in Tantric Scriptural Traditions – W. Tuladhar-Douglas: Writing and the Rise of Mahayana Buddhism
Statt eines Epilogs
Joachim Schaper: »Scriptural Turn« und Monotheismus. Anmerkungen zu einer (nicht ganz) neuen These