Theologie

Barbara Aland

Was ist Gnosis?

Studien zum frühen Christentum, zu Marcion und zur kaiserzeitlichen Philosophie

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2009. XV, 434 Seiten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 239

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ISBN 978-3-16-157485-6
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Die Gnosis der Spätantike hat seit jeher das Interesse von Theologen und Philosophen, von Historikern und Religionswissenschaftlern hervorgerufen. Barbara Aland erklärt die Gnosis aufgrund der vielfältigen griechischen und orientalischsprachigen Quellen als Ausdruck zentraler christlicher Grundaussagen (Schuld und Erlösung) in zeitgenössisch verstehbaren Redeweisen.
Was die Bewegung der so genannten Gnosis (des Gnostizismus) ist und welche Bedeutung ihr im historischen, kulturellen, sozialen und politischen Spannungsfeld der Spätantike zukam, hat seit mehr als 100 Jahren das Interesse von Theologen und Historikern, Philologen und Philosophen geweckt. Die Gnosis stellt eine Art Brennglas dar, in dem die Spätzeit der Antike mit ihren Traditionen und Umbrüchen verstanden werden kann. Die Hauptfragen sind dabei stets die nach Ursprung, Eigenart, Einheitlichkeit und Wirkung der Gnosis. Barbara Aland legt Beiträge aus vier Jahrzehnten vor, in denen sie anhand von Interpretationen gnostischer Texte versucht, zu diesen Grundfragen der Gnosis einen begründeten Standpunkt zu erarbeiten. Themen sind dabei das Verhältnis der Gnosis zur zeitgenössischen Philosophie, zum Christentum und zu den frühen Kirchenvätern und Ketzerbestreitern und auf diesem Boden, auch unter Anwendung diskursanalytischer Methoden, der Versuch einer Definition der Gnosis. Der quellenmäßige Schwerpunkt liegt auf griechischen Originaltexten und Fragmenten der Gnosis und der Gnosis nahe stehender Autoren (Marcion, Bardesanes, Mani), ohne den bedeutenden Fund von Nag Hammadi zu vernachlässigen. Als Ergebnis zeichnet sich ein Verständnis der Gnosis ab, wonach diese die christliche Grundidee von Fall (Schuld) und Errettung extra nos (Erlösung) in mythisch-bildhafter oder philosophischer Ausdrucksweise vermittelt. Das geschieht in vielfältigen Variationen und macht den christlichen Zentralgehalt Nichtchristen, sog. Heiden und Juden, unter Benutzung ihrer Denk- und Ausdrucksweisen verständlich.
Personen

Barbara Aland Geboren 1937; Studium der Klassischen Philologie, der ev. Theologie und des Christlichen Orients in Frankfurt am Main, Marburg, Kiel und Rom; 1964 Promotion zum Dr. phil.; 1969 Lizentiatin des Pontificio Istituto Biblico in Rom (Fach: Christlicher Orient); 1972 Habilitation; 1978 Professorin für Kirchengeschichte in Münster, 1983 – 2004 Direktorin des Instituts für Neutestamentliche Textforschung in Münster; seit 2004 im Ruhestand; 2005 Fellow of Clare Hall, Cambridge.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — 90 (2010), S. 547–548 (M. Matter)
In: Gnostika — 14 (2010), S. 92
In: Theologische Literaturzeitung — 135 (2010), S. 1330–1332 (Einar Thomassen)
In: Laval théologique et philosophique — 66 (2010), S. 210–212 (Paul-Hubert Poirier)
In: Concilium — 2009, S. 813
In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie — 87 (2012), S. 251–261 (Ansgar Wucherpfennig)
In: Journal for the Study of the New Testament (JSNT) — 32.5 (2010), S. 142 (Pieter J. Lalleman)
In: Zeitschr. f. Kirchengeschichte — 122 (2011), S. 329–331 (Johanna Brankaer)
In: New Testament Abstracts — 54 (2010), S. 185
In: The Expository Times — 122 (2010), S. 146 (Paul Foster)
In: Adamantius — 16 (2010), S. 499–502 (Aldo Magris)
In: Cristianesimo nella storia — 36 (2015), S. 681–689 (Franz Xaver Risch)
In: Catholic Biblical Quarterly — 73 (2011), S. 898–899 (David Brakke)