Dogmatische Neujustierung des Verwaltungsvertragsrechts

Der subordinationsrechtliche Vertrag ist noch immer fester und prägender Bestandteil der Verwaltungsrechtslehre. Er ist aber begrifflich veraltet und sorgt auch in der Sache für verwirrende Unklarheiten. Zur Bereinigung der dogmatischen Schieflagen bietet sich eine normtextbasierte Rekonstruktion des verwaltungsaktersetzenden Vertrags an, die zugleich einen Beitrag zur funktionalen Modernisierung der Lehre vom Verwaltungsvertrag leistet. Die Erneuerung rückt den herkömmlichen Dualismus von subordinationsrechtlichen und koordinationsrechtlichen Verwaltungsverträgen in ein anderes Licht und öffnet mit der Auflösung der bipolaren verwaltungsvertragsrechtsdogmatischen Weltsicht den Blick für eine normativ gestaltete Vertragswirklichkeit, die längst viel pluralistischere Erscheinungsformen vertraglicher Verwaltungsrechtsverhältnisse hervorgebracht hat.