Ben Köhler, Stefan Korch

Haftung nach dem Shitstorm

Rubrik: Aufsätze
Jahrgang 80 (2025) / Heft 15, S. 685-694 (10)
Publiziert 07.08.2025
DOI 10.1628/jz-2025-0258
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Beschreibung
Die Sitten in sozialen Netzwerken sind rau. Beleidigungen und Diffamierungen sind an der Tagesordnung. Manche Nutzer mögen sich geschützt fühlen durch die vermeintliche Anonymität des Internets und weil ihr Beitrag in der Vielzahl anderer vernachlässigbar wirkt. Doch diese Sicherheit kann trügerisch sein. Der Repost einer unwahren Tatsachenbehauptung kommt einen Österreicher nun teuer zu stehen: Der Oberste Gerichtshof hat ihn zur Haftung für den gesamten Schaden verurteilt, den das Opfer infolge eines Shitstorms erlitten hat. Wäre eine solch weitgehende Haftung auch nach deutschem Recht zu erwarten? Der Beitrag nimmt die österreichische Entscheidung zum Anlass, die Haftungsausfüllung für rechtswidrige Handlungen von Nutzern sozialer Netzwerke zu beleuchten.