Rechtswissenschaft
Oliver Lepsius
Kontextualisierung als Aufgabe der Rechtswissenschaft
Jahrgang 74 (2019) / Heft 17,
S. 793-802 (10)
Publiziert 04.09.2019
Die Interpretation von Gerichtsentscheidungen tritt zunehmend an die Stelle der Auslegung des Gesetzes. Damit verschiebt sich der Fokus rechtswissenschaftlichen Arbeitens: Von generell-abstrakten Normen auf individuell-konkrete. Mit Kontextualisierung kann die Rechtswissenschaft dieser Verlagerung Rechnung tragen. Sie kann Probleme im Umgang mit Präjudizienrecht beheben: das Problem des Abstrahierens von den Sachverhalten, das Problem des Abgrenzens von konkurrierender Rechtsprechung, das Problem der zeitlichen Bindung an Rechtsprechung.