Theologie

James Carleton Paget

Some Observations on the Problem of the Delay of the Parousia in the Historiography of Its Discussion

Rubrik: Articles
Early Christianity (EC)

Jahrgang 9 () / Heft 1, S. 9-36 (28)

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Dieser Artikel zeichnet in Auswahl einige wichtige Entwicklungen der Diskussion um das Thema der »Parusieverzögerung« seit dem späten 19. Jahrhundert nach. Ausgehend von Johannes Weiß und Albert Schweitzer werden bis zu den jüngsten englischen Beiträgen verschiedene Zugangsweisen zur Sache erörtert. So wird die Parusieverzögerung einerseits als massives Problem für die junge Kirche dargestellt, das in der Zeit nach Jesus und Paulus einen Wandel christlicher Lehre und Praxis mit sich gebracht habe. Andere sind der Auffassung, dass das frühe Christentum mit der ausbleibenden Parusie relativ gut zurechtgekommen sei, sie habe keine ernsten Schwierigkeiten bereitet und erst recht keine Krise verursacht. Beide Sichtweisen, die sich nicht immer leicht voneinander unterscheiden lassen, waren und sind oftmals mit übergeordneten theologischen oder apologetischen Interessen verbunden. Die Darstellung einiger Aspekte dieser Debatte mündet in die Beobachtung, dass das Thema der Parusieverzögerung im gegenwärtigen Fachdiskurs kaum mehr eine Rolle spielt, obwohl ein allgemeiner Konsens besteht, dass das frühe Christentum stark eschatologisch geprägt gewesen ist. Der Beitrag schließt mit einem Versuch, diese Diskussionslage zu erklären.
Personen

James Carleton Paget Born 1966; 1992 PhD at Cambridge University; currently Senior Lecturer in New Testament Studies at the University of Cambridge and a Fellow and Tutor of Peterhouse.