Rechtswissenschaft

An den Grenzen der Rechtsdogmatik

Hrsg. v. Julian Krüper, Heike Merten u. Martin Morlok

2010. VIII, 162 Seiten.

Recht - Wissenschaft - Theorie 4

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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-150506-5
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Der Umgang mit der Dogmatik des Rechts gehört zum Handwerk des (Verfassungs-) Juristen. Gleichzeitig zeigt die Dogmatik dem Juristen die Grenzbereiche dessen, was mit den Mitteln des Rechts noch rational zu bearbeiten ist – und verweist damit auf ihre eigenen Limitierungen.
Der Rechtsdogmatik kommt bei einem rational angeleiteten Umgang mit dem Recht essentielle Bedeutung zu. Sie bündelt Erfahrungswissen von Juristen im Umgang mit dem Recht im Hinblick auf bestimmte Fallkonstellationen. Sie verdichtet diese Erfahrungen der juristischen Praxis zu Regelanwendungsregeln des Rechts. Gleichzeitig beschreibt die Dogmatik aber auch den Stand und verdeutlicht die Grenzen der jeweils aktuellen Erkenntnis des Rechts. Die Dogmatik des Verfassungsrechts ist dabei vor besondere Herausforderungen gestellt, da sie sich auf einen sprachlich offenen Normbestand bezieht, dessen dogmatische Konkretisierung in besonderer Weise vom Vorverständnis des Verfassungsjuristen abhängt.
Die Beiträge dieses von Julian Krüper, Heike Merten und Martin Morlok herausgegebenen Bandes untersuchen vor diesem Hintergrund an vier Feldern Nutzen und Grenzen der Rechtsdogmatik im Bereich des Verfassungsrechts .
Die Abhandlungen überspannen dabei ein weites Feld: Den dogmatischen Konsequenzen einer linguistischen Theorie des Rechts wenden sich die Beiträge von Ralph Christensen und Dieter Stein zu. Methodenfragen einer leitbildorientierten Verfassungsanwendung widmen sich die Beiträge von Uwe Volkmann und Peter M. Huber. Mit den dogmatischen Implikationen materieller verfassungsrechtlicher Probleme im Hinblick auf den religionsverfassungsrechtlichen Grundsatz der Neutralität sezten sich Stefan Huster und Markus Müller sowie im Hinblick auf eine mögliche Nachführung des Verfassungsrechts an Prozesse der Informalisierung Helmuth Schulze-Fielitz und Brun-Otto Bryde auseinander.
Inhaltsübersicht
Vorwort
Vorträge und Interventionen
I. Dogmatik des Religionsverfassungsrechts
Stefan Huster: Das Prinzip der religiös-weltanschaulichen Neutralität des Staates – Gehalt und Dogmatik – Markus H. Müller: Neutralität und Parität als dogmatikleitende Rechtsprinzipien des Religionsverfassungsrechts
II. Methoden der Verfassungsanwendung
Uwe Volkmann: Rechtsgewinnung aus Bildern ‑ Beobachtungen über den Einfluss bestimmter
geistig-idealer Gehalte auf die Auslegung des heutigen Verfassungsrechts – Peter M. Huber: Rechtsgewinnung aus Bildern ‑ Kurzintervention
III. Konstitutionalisierung der Informalität
Helmuth Schulze-Fielitz: Konstitutionalisierung der Informalität? – Nutzen und Grenzen einer Nachführung des Verfassungsrechts an informale Prozesse der Entscheidungsfindung – Brun-Otto Bryde: Konstitutionalisierung der Informalität? – Kurzintervention
IV. Recht und Sprache
Ralph Christensen: Sprache und Normativität oder wie man eine Fiktion wirklich macht – Dieter Stein: Vom Bedeuten in der Sprach- und Rechtswissenschaft – Kurzintervention
Personen

Julian Krüper ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung an der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum und geschäftsführender Direktor des Instituts für Glücksspiel und Gesellschaft.

Heike Merten ist Geschäftsführerin des Instituts für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung (PRuF) an der Heinrich,Heine,Universität Düsseldorf.

Martin Morlok ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Rechtssoziologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Direktor des Instituts für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Rechtstheorie — 2011, 124–138 (Ulrich Jan Schröder)