Theologie

Marius Reiser

Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift

Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik

2007; Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2011. XI, 407 Seiten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 217

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ISBN 978-3-16-157405-4
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»Besonders wichtig scheint mir das Buch Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift (2007) von Marius Reiser, das eine Reihe von vorher veröffentlichten Aufsätzen aufnimmt, zu einem Ganzen formt und wichtige Orientierungen für neue Wege der Exegese bietet, ohne das bleibend Bedeutende der historisch-kritischen Methode aufzugeben.«
Papst Benedikt XVI. in Jesus von Nazareth. Band II. Herder, Freiburg 2011, S. 11
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts kam es in der Geschichte der biblischen Exegese zu einem Traditionsbruch, der einschneidender war als alle früheren Zäsuren. Daraus ging die sogenannte historisch-kritische Methode hervor. Marius Reiser geht der Frage nach, wie und warum es zu diesem Traditionsbruch kam und ob er wirklich irreparabel ist.
Schwerpunkt der Beiträge ist die Geschichte der Bibelwissenschaft in Frankreich, Deutschland und England vom 16.−19. Jahrhundert. Aber auch die Väterzeit und das Mittelalter werden berücksichtigt. Einzelne Studien (z.B. zu Gen 22; Jes 7,14; Jes 53; Mk 11,12−14) erfassen die gesamte Auslegungsgeschichte. Alle wichtigen Fragen der Hermeneutik kommen zur Sprache. Dabei soll auch das gemeinsame katholisch-protestantische Erbe deutlich werden. Die mit der Aufklärung in Verruf geratene Methode der Allegorese wird gründlich behandelt und als symbolische Auslegungsweise verstanden, die von bleibendem Wert und erneuerbar ist. Bibelkritik und theologisch-symbolische Auslegung der Heiligen Schrift müssen keine Kontrahenten sein.
Unter den Exegeten, die eingehender behandelt werden, sind der Jesuit Benito Perera (1535−1610), Richard Simon (1638−1712), J.L. Isenbiehl (1744−1818) und F. von Hummelauer (1842−1914). Marius Reiser zeigt, daß die historisch-kritische Exegese keine Frucht der Hermeneutik und Exegese der Reformatoren ist, sondern vielmehr aus der Verbindung von humanistischer »Kritik« mit Prämissen der Aufklärung hervorgeht.
Personen

Marius Reiser Geboren 1954; 1984 Promotion; 1989 Habilitation; seit 1991 Professor für Neues Testament an der Universität Mainz.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: ichthys — 32 (2016), S. 128–138 (Tilman Pfuch)
In: Concilium — 2011, S. 755
In: Theologische Rundschau — 80 (2015), S. 257–295 (Jürgen Wehnert)