Geschichtswissenschaft

Das Bad als Mußeraum

Räume, Träger und Praktiken der Badekultur von der Antike bis zur Gegenwart
Hrsg. v. Hans W. Hubert, Anja Grebe u. Antonio Russo

2020. VI, 356 Seiten.

Otium 13

84,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Festeinband
ISBN 978-3-16-158914-0
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Was haben Badekultur und Muße miteinander zu tun? Der vorliegende Tagungsband konzentriert sich auf diesen von der Forschung wenig berücksichtigten Zusammenhang und untersucht Badewesen, Badepraktiken und Bäderarchitektur in diachroner Abfolge von der Antike bis zur Moderne. Der methodische Zugriff ist transdisziplinär und beleuchtet das Thema aus der Perspektive von Kunstgeschichte, Archäologie, Mediävistik, Musikwissenschaft und Literaturwissenschaft.
Badekultur und Muße stehen seit jeher in einem spannungsvollen Zusammenhang, weil sowohl die Praktiken des Badens als auch die gesellschaftliche Bewertung von Muße erheblichen Schwankungen unterworfen waren. Die Vorstellungen darüber, ob, wann, wie, in welcher Art und mit welchem Nutzen zu baden sei, wandelten sich ständig und fanden Niederschlag in mannigfaltigen kulturellen Zeugnissen, welche in den hier versammelten Beiträgen aus Kunstgeschichte, Archäologie, Mediävistik, Musikwissenschaft und Literaturwissenschaft untersucht werden. Die Beiträge des vorliegenden Bandes geben einen Überblick über Badekultur, Badeanlagen und Badepraktiken von der Antike bis zur Moderne und wollen darüber hinaus zur weitergehenden Erforschung dieses bislang eher stiefmütterlich behandelten Themenkomplexes anregen. Behandelt werden mit den Badeanlagen im antiken Baiae oder mit Zumthors Therme in Vals der räumlich-architektonische Rahmen des Badens. Die Auswertung literarischer und medizinischer Schriften rückt moralische und gesundheitliche Fragen in den Blick. Außerdem werden größere badekulturelle Zusammenhänge in der Antike, in der höfischen Kultur des Hoch- und Spätmittelalters sowie in den Kurorten des 19. Jahrhunderts verdeutlicht.
Inhaltsübersicht
Hans W. Hubert/Anja Grebe/Antonio Russo: Muße und Bad. Eine Einleitung – Matthias Nieberle: Das römische Baiae. Ein otium-Badeort par excellence? – Antonio Russo: Hammam oder balneum? Hochmittelalterliche Palastbäder in Süditalien. Eine Spurensuche – Gabriele Schichta: Nu ist daz bat so manigvalde: Das Gedicht von dem bade des 'Königs vom Odenwald' – Simone Westermann: »Lüsterner Zeitvertreib«? Baden als gemeinschaftliche Tätigkeit in literarischen und bildlichen Darstellungen in Italien im späten 14. Jahrhundert – Regina Schäfer: Treffpunkt und Ort der Muße – Bäder in Dörfern und (Klein-) Städten im Spätmittelalter – Anja Grebe: Die Kunst des Badens – Albrecht Dürers Bade-Darstellungen vor dem Hintergrund der spätmittelalterlichen Badekultur – Kristina Deutsch: Baden auf dem Tugendberg: Die stufetta der Burg Trausnitz in Landshut – Ulrich Coenen: Kurbäder und Kurarchitektur im 19. Jahrhundert – Eva Stöckler: Musik im Bad. Kur- und Badeanstalten als Orte musikalischer Inspiration: Johann Strauss (Sohn) in Ischl – Hans W. Hubert: Berg, Stein, Wasser, Licht: Die Therme Vals von Peter Zumthor
Personen

Anja Grebe ist Professorin für Kulturgeschichte und Museale Sammlungswissenschaften an der Donau-Universität Krems.

Hans W. Hubert ist Professor für Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Antonio Russo ist Doktorand an der Albert-Ludwigs Universität Freiburg, Geschichtslehrer in verschiedenen Schweizer Gymnasien und Freier Mitarbeiter und Kurator in verschiedenen Museen und Institutionen im Raum Basel.

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