Theologie

Christian Stettler

Das Endgericht bei Paulus

Framesemantische und exegetische Studien zur paulinischen Eschatologie und Soterologie

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In dieser Studie untersucht Christian Stettler die verstreuten Bemerkungen des Paulus über das Endgericht mit Hilfe der kognitiven Frame-Semantik und rekonstruiert so eine in sich konsistente »Lehre« des Paulus über das Jüngste Gericht. Das dadurch gewonnene differenzierte Bild der paulinischen Gerichtserwartung führt die Diskussion zwischen konfessionellen Paulusinterpretationen und der 'New Perspective on Paul' entscheidend weiter.
Ein ausführlicher Überblick über die Forschung seit 1930 zeigt einerseits, dass in der Paulusforschung seit längerem die Annahme vorherrscht, Paulus habe keine in sich konsistente Lehre vom Endgericht vertreten, sondern je nach Kontext auf unterschiedliche, einander teilweise widersprechende Motive zurückgegriffen. Andererseits spielt das Endgericht in der Paulusdarstellung der »New Perspective on Paul« kaum eine Rolle. Christian Stettler zeigt zunächst durch die Analyse von paulinischen Schlüsseltexten, dass Paulus nicht von unterschiedlichen oder gar widersprüchlichen »Gerichtskonzeptionen«, sondern von einer in sich konsistenten Gerichtserwartung ausging. Sodann analysiert der Autor sämtliche paulinischen Aussagen und Anspielungen mit Bezug auf das Endgericht mit Hilfe der neueren kognitiven Semantik, insbesondere der Frame-Semantik, die Sprache als Zugang zu enzyklopädischen Wissenskonzepten versteht. Dadurch wird es ihm möglich, die von Paulus in seinen Anspielungen vorausgesetzte Konzeption von Endgericht detailliert zu rekonstruieren und mit anderen frühjüdischen und urchristlichen Konzeptionen zu vergleichen. In einem dritten Schritt vertieft der Autor die gewonnenen Erkenntnisse durch weitere exegetische Analysen, welche sich kritisch mit Ergebnissen der konfessionellen Paulusexegese und der »New Perspective« auseinandersetzen und zu einer differenzierteren Sicht führen.
Personen

Christian Stettler Geboren 1966; Studium der Ev. Theologie; 1992 Ordination; 2000 Promotion; seit 2007 Pfarrer in der Schweiz; 2014 Habilitation; seit 2014 Privatdozent für Neues Testament an der Universität Zürich und Titularprofessor für Neues Testament und Antikes Judentum an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Filologia Neotestamentaria — 33 (2020), S. 203–205 (Christoph Stenschke)
In: Glauben u. Denken heute — 2019, Heft 1, S. 69–73 (Ron Kubsch)
In: Actualidad Bibliografica — 2017, S. 187–189 (Valenti Fabrega)
In: Theologische Literaturzeitung — 143 (2018), S. 770–772 (Emmanuel L. Rehfeld)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 2019, S. 84 (Helmut Schwier)
In: Review of Biblical Literature — https://www.bookreviews.org/ (8/2018) (Jermo van Nes)
In: Arbeitskreis für evangelikale Theologie — https://rezensionen.afet.de/?p=338 (10/2017) (Wilfrid Haubeck)