Theologie
Das Leben
Historisch-systematische Studien zur Geschichte eines Begriffs. Band 2
Hrsg. v. Stephan Schaede, Gerald Hartung u. Tom Kleffmann
109,00 €
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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-149978-4
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Der zweite Band der auf vier Bände angelegten interdisziplinären Erkundungen zum 'Leben' sichtet in einem ersten Teil Bewährungen und Steigerungen der Lebensbestimmung im 19. Jahrhundert. Dabei steht am Beginn die terminologische Konstellation um 1900. Vor diesem Hintergrund werden szientifische Transformationen der Lebensbestimmung geschildert, also die Provokation durch Darwin und den Darwinismus sowie Abgründe durch die Biologisierung der Nation während des wilhelminischen Kaiserreiches. Die Vorgeschichte dieser Konstellationen wird exemplarisch für Kierkegaard, Nietzsche, Simmel und Freud aufgearbeitet. Der zweite Teil untersucht Wendungen und Brüche. Zunächst werden Pointen des Ausdrucks Lebens in Medizin, Technik und Kunst nachgezeichnet. Es folgt eine intensive Beobachtung verschiedener Reflexionsformen der Lebensbestimmungen vor allem in der Philosophie (u.a. Spengler, Husserl, Cassirer, Jaspers, Wittgenstein, Freyer und Gehlen). Der Band schließt mit einer theologischen Bestandsaufnahme in Form einer Theologie des Lebens.
Wie schon im ersten Band arbeiten die Autoren heraus, wie in der europäischen Kulturgeschichte vom Leben geredet wurde, wann und weshalb der Lebensbegriff an Bedeutung gewann und warum die Rede vom Leben mit einer eigenen Konfliktgeschichte verbunden ist. Von besonderem Interesse sind dabei jene Diskussionen, die für christliche Traditionen direkt oder latent relevant wurden. Immer wieder zeigt sich, wie Leben und die Rede vom Leben ineinander verschränkt sind, ohne aufeinander reduziert werden zu können. Geistesgeschichtlicher Diskurs und Gang ins Labor ergänzen einander notwendig.
Olaf Breidbach: Leben und Lebensbegriff um 1900 – Matthias Herrgen: Das Lebenskonzept bei Darwin und im Darwinismus – Peter Walkenhorst: Die Biologisierung der Nation. Nationalismus und Leben im wilhelminischen Kaiserreich – Arne Grøn: Ein Leben zu führen − Kierkegaard und der Begriff des Lebens – Stephan Schaede: Steigerung des Lebens – Nietzsche – Volkhard Krech: »Geld oder Leben« oder »Geld zum Leben« – Anmerkungen zu zwei Rezeptionsvarianten der Philosophie des Geldes – Brigitte Boothe: Trieb, Wunsch und Beziehung. Psychoanalyse als Wissenschaft vom Leben – Georg Pfleiderer: Der Lebensbegriff in Religionsphilosophie und Theologie nach dem Ersten Weltkrieg
II. Wendungen und Brüche – Konstruktionen und Reflexionsformen
A. Konstruktionen
Reiner Anselm: Euthanasie und ihre Vorgeschichte – Klaus von Beyme: Bildende Kunst – Heike Delitz: Konzepte des 'Lebens' in der Architektur der Moderne – Inge Baxmann: Tanz
B. Reflexionsformen
Gerald Hartung: Lebensphilosophie – Friedemann Voigt: Psychologie, Kultur und Politik. Der Lebensbegriff in der Geschichtsphilosophie Oswald Spenglers – Gerald Hartung: Lebensbegriff im Umfeld der philosophischen Biologie (Plessner/Driesch) – Christian Möckel: Phänomenologie (Husserl und Umfeld) – Philipp Stoellger: Symbolphilosophie (Cassirer und Umfeld) – Matthias Wunsch: Existenzphilosophie (Heidegger, Jaspers) – Andreas Hunziker: Ludwig Wittgenstein. Hermeneutik menschlicher Lebensformen – Heike Delitz: 'Leben' in der Soziologie. Hans Freyer und Arnold Gehlen – Burkhard Liebsch: Leib und Leben. Im Blick der Phänomenologie (M. Merleau-Ponty) und der Epistemologie (G. Canguilhem) – Tom Kleffmann: Theologie des Lebens
Wie schon im ersten Band arbeiten die Autoren heraus, wie in der europäischen Kulturgeschichte vom Leben geredet wurde, wann und weshalb der Lebensbegriff an Bedeutung gewann und warum die Rede vom Leben mit einer eigenen Konfliktgeschichte verbunden ist. Von besonderem Interesse sind dabei jene Diskussionen, die für christliche Traditionen direkt oder latent relevant wurden. Immer wieder zeigt sich, wie Leben und die Rede vom Leben ineinander verschränkt sind, ohne aufeinander reduziert werden zu können. Geistesgeschichtlicher Diskurs und Gang ins Labor ergänzen einander notwendig.
Inhaltsübersicht
I. Bewährungen und SteigerungenOlaf Breidbach: Leben und Lebensbegriff um 1900 – Matthias Herrgen: Das Lebenskonzept bei Darwin und im Darwinismus – Peter Walkenhorst: Die Biologisierung der Nation. Nationalismus und Leben im wilhelminischen Kaiserreich – Arne Grøn: Ein Leben zu führen − Kierkegaard und der Begriff des Lebens – Stephan Schaede: Steigerung des Lebens – Nietzsche – Volkhard Krech: »Geld oder Leben« oder »Geld zum Leben« – Anmerkungen zu zwei Rezeptionsvarianten der Philosophie des Geldes – Brigitte Boothe: Trieb, Wunsch und Beziehung. Psychoanalyse als Wissenschaft vom Leben – Georg Pfleiderer: Der Lebensbegriff in Religionsphilosophie und Theologie nach dem Ersten Weltkrieg
II. Wendungen und Brüche – Konstruktionen und Reflexionsformen
A. Konstruktionen
Reiner Anselm: Euthanasie und ihre Vorgeschichte – Klaus von Beyme: Bildende Kunst – Heike Delitz: Konzepte des 'Lebens' in der Architektur der Moderne – Inge Baxmann: Tanz
B. Reflexionsformen
Gerald Hartung: Lebensphilosophie – Friedemann Voigt: Psychologie, Kultur und Politik. Der Lebensbegriff in der Geschichtsphilosophie Oswald Spenglers – Gerald Hartung: Lebensbegriff im Umfeld der philosophischen Biologie (Plessner/Driesch) – Christian Möckel: Phänomenologie (Husserl und Umfeld) – Philipp Stoellger: Symbolphilosophie (Cassirer und Umfeld) – Matthias Wunsch: Existenzphilosophie (Heidegger, Jaspers) – Andreas Hunziker: Ludwig Wittgenstein. Hermeneutik menschlicher Lebensformen – Heike Delitz: 'Leben' in der Soziologie. Hans Freyer und Arnold Gehlen – Burkhard Liebsch: Leib und Leben. Im Blick der Phänomenologie (M. Merleau-Ponty) und der Epistemologie (G. Canguilhem) – Tom Kleffmann: Theologie des Lebens