Marktteilnehmer tauschen Daten bislang nur zurückhaltend aus. Pascal T. Sierek untersucht, wie Datentreuhänder privatrechtlich ausgestaltet werden können, um einen souveränen Datenaustausch zu fördern. Hierzu entwickelt er Wertungskriterien für die Gestaltung des Innen- und Außenverhältnisses und geht auf Fragestellungen des Data Governance Acts ein.
Der mangelnde Zugang zu Daten wird zunehmend zum Hemmnis der digitalen Transformation. Das Problem ließe sich durch einen verstärkten Datenaustausch lösen. Marktteilnehmer tauschen Daten allerdings nur zurückhaltend aus, weil sie u.a. den Verlust an Kontrolle fürchten. Datentreuhänder auf Dateninhaberseite könnten Teil der Lösung sein. Pascal T. Sierek untersucht, wie Daten de lege lata ausgetauscht werden und wie Datentreuhandverhältnisse privatrechtlich ausgestaltet werden können, um den Datenaustausch zu fördern. Datentreuhänder werden dabei als Interessenwahrnehmer verstanden. Der Fokus liegt auf dem Innenverhältnis: Hierzu entwickelt der Autor grundlegende Wertungskriterien und erarbeitet denkbare Ausgestaltungsmöglichkeiten für ein datensouveränitätswahrendes Datentreuhandverhältnis. Zudem geht er auf Fragestellungen des Außenrechts sowie des Data Governance Acts ein.
Inhaltsübersicht:
§ 1
EinleitungI. Problemstellung
II. Gang der Untersuchung und Methodik
Erster Teil: Datenaustausch§ 2
DatenI. Informationsbegriff
II. Datenbegriff
III. Ökonomische Eigenschaften von Daten
IV. Zusammenfassung
§ 3
Machtpositionen an DatenI. Faktische Machtpositionen
II. Rechtliche Machtpositionen
III. Berechtigter Zugang und Zugriff als Grundzustand des Datenprivatrechts
IV. Zusammenfassung
§ 4
Austausch von DatenI. Funktionen des Datenaustauschs
II. Austausch einzelner Daten
III. Austausch von Datenbanken
IV. Zusammenfassung
Zweiter Teil: Datentreuhand§ 5
Datentreuhand für den DatenaustauschI. Datentreuhand als Interessenwahrnehmungsverhältnis
II. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands
III. Zusammenfassung
§ 6
Innenverhältnis I: GrundlagenI. Funktion der Datentreuhand
II. Gesetzliche Regelungen
III. Prinzipal-Agent-Theorie
IV. Ausgestaltungsprinzip der Datensouveränität
V. Zusammenfassung
§ 7
Innenverhältnis II: MachtmittelI. Faktische Machtmittel
II. Rechtliche Machtmittel
III. Zusammenfassung
§ 8
Innenverhältnis III: DatentreuhandvertragI. Wesentliche Elemente des Datentreuhandvertrags
II. Pflichten und Obliegenheiten des Datentreugebers
III. Pflichten des Datentreuhänders
IV. Zusammenfassung
§ 9
AußenverhältnisI. Rechtsverhältnis zum Datennutzer
II. Drittwirkungen der Interessenwahrnehmungspflicht
III. Datentreugeber oder Datentreuhänder als Vertragspartner des Datennutzers?
IV. Zusammenfassung
§ 10
AufsichtsrechtI. Regulierung von Datentreuhändern durch den Data Governance Act
II. Weitergehende Regulierung von Datentreuhändern durch einen Data Trust Governance Codex
III. Zusammenfassung
Ergebnisse§ 11
Ergebnisse des ersten TeilsI. Daten
II. Machtpositionen an Daten
III. Austausch von Daten
§ 12
Ergebnisse des zweiten TeilsI. Datentreuhand für den Datenaustausch
II. Innenverhältnis I: Grundlagen
III. Innenverhältnis II: Machtmittel
IV. Innenverhältnis III: Datentreuhandvertrag
V. Außenverhältnis
VI. Aufsichtsrecht