Rechtswissenschaft

Christoph Schönberger

Der »German Approach«

Die deutsche Staatsrechtslehre im Wissenschaftsvergleich
Mit Beiträgen v. Atsushi Takada u. András Jakab

2015. VII, 121 Seiten.

Fundamenta Juris Publici 4

16,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-154205-3
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Die deutsche Staatsrechtswissenschaft ist ein romantisches Projekt. Anders als im zentralstaatlichen Frankreich hatte sie in Deutschland bis in das zwanzigste Jahrhundert nur wenig institutionelle Konkurrenz durch Politik und Gerichte. Pluralität und Fragmentierung des europäischen und internationalen Rechtsraums verlangen heute danach, die konzeptionelle Entwurfstradition des »German approach« zeitgemäß zu erneuern.
Die deutsche Rechtswissenschaft ist seit Savigny von der Vorstellung geprägt, dass die Wissenschaft auf irgendeine Weise selbst Recht ist. Christoph Schönberger ordnet die Eigenheiten des »German approach« der Staatsrechtswissenschaft ein, indem er mit dem ganz anderen Weg vergleicht, den das französische Staatsrecht und die französische Staatsrechtslehre genommen haben. Romantische Einheitsstiftung durch Wissenschaft in einem zerklüfteten Gemeinwesen und revolutionäre politische Praxis im Zentralstaat zeigen sich hier als zwei ganz unterschiedliche Wege zum modernen öffentlichen Recht. Ist Archetyp des Juristen in Frankreich der Rechtsanwalt, so ist es in Deutschland der rechtsgelehrte Doktor. Blickt in Frankreich die Wissenschaft als Outsiderin auf die kurzen und kryptischen Urteile der dortigen Höchstgerichte, so begegnen sich in Deutschland Wissenschaft und Gerichte heute im besonderen Format der Rechtsdogmatik. In der Bundesrepublik sind die älteren Kraftquellen des »German approach« versiegt. Pluralität und Fragmentierung des europäischen und internationalen Rechtsraums verlangen aber danach, die deutsche konzeptionelle Entwurfstradition zeitgemäß zu erneuern.
Inhaltsübersicht
Vorwort der Herausgeber
Christoph Schönberger: Der »German Approach«: Die deutsche Staatsrechtslehre im Wissenschaftsvergleich
Atsushi Takada: Die Eigenschaften der deutschen Staatsrechtslehre und ihre künftigen
András Jakab: Staatslehre – Eine deutsche Kuriosität
Personen

Christoph Schönberger ist Professor für Staatsrecht, Staatsphilosophie und Recht der Politik sowie Direktor des Seminars für Staatsphilosophie und Rechtspolitik an der Universität zu Köln.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: FAZ — 6. Juli 2016, S. N4 (Alexandra Kemmerer)
In: Zeitschrift d.Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Germanistische Abteilung) — 2017, 485–487 (Ralf Michaels)
In: Revue de l'IFRA — https://ifha.revues.org/8544 (2/2017) (Philipp Siegert)
In: Archiv des öffentlichen Rechts — 2018, 321–325 (Christian Starck)
In: Sächsische Verwaltungsblätter — 2016, 271–272 (Helmut Goerlich)
In: Archiv für Sozialgeschichte — http://www.fes.de (2016, Band 56) (Horst Dippel)
In: Recht und Politik — 2019, 205–210 (Robert Chr. van Ooyen)