Altertumswissenschaft

Die göttliche Weisheit des Hermes Trismegistos

Pseudo-Apuleius, Asclepius
Herausgegeben von Dorothee Gall. Eingeleitet, übersetzt und mit interpretierenden Essays versehen von Sydney H. Aufrère, Dorothee Gall, Claudio Moreschini, Zlatko Pleše, Joachim F. Quack, Heike Sternberg el-Hotabi, Christian Tornau

109,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-155552-7
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Die Hermes Trismegistos zugeschriebenen Texte wurden lange Zeit als Zeugen uralter göttlich vermittelter Weisheit verehrt. Unter ihnen nimmt der Asclepius durch seine lateinische Sprache und die Komplexität seiner Lehre eine Sonderstellung ein. Heute gilt der Hermetismus als Frucht der Begegnung zwischen Griechen und Ägyptern, in einer historischen Epoche, die eine Versöhnung der Kulturen und Erlösung in der Einheit von Religion und Philosophie ersehnte.
Als aus dem Griechischen übersetzter Lehrdialog ist der lateinische Asclepius ein wichtiger Textzeuge des Hermetismus, einer geistigen Bewegung, die aus der Begegnung von Griechen und Ägyptern erwuchs und im 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. blühte. Ihr namengebender Lehrer ist Hermes Trismegistos. Im Asclepius belehrt er seinen Schüler Asclepius über die Natur Gottes und seiner Schöpfung und über die Stellung des Menschen in der Welt. Eingebunden ist ein apokalyptischer Passus, der den Untergang Ägyptens voraussagt.
Der vorliegende Band enthält den lateinischen Text, eine Übersetzung mit Kommentar und sechs Aufsätze, die den Asclepius und den Hermetismus im Blick auf die ägyptisch-griechische Misch-Kultur ihrer Entstehungszeit, die platonische Philosophie, die Tradition apokalyptischer Literatur und die Nachwirkung in Mittelalter und Renaissance untersuchen. Text und Übersetzung einer fragmentarisch überlieferten koptischen Parallelversion sind beigefügt.
Personen

Dorothee Gall Geboren 1953; Studium in Köln und Bonn; 1979 Staatsexamen in Klassischer Philologie und Germanistik; 1981 Promotion; 1995 Habilitation; 1996–99 Heisenberg-Stipendiatin; 1999–2005 Professur für Latinistik in Hamburg, 2005–19 Professur für Latinistik in Bonn.

Zlatko Plese ist Professor für Griechisch‑Römische Religion und Antikes Christentum an der Universität North Carolina – Chapel Hill sowie „Adjunct Professor“ am Institut für Neues Testament, Universität Bern. Seine Forschungsinteressen umfassen Plutarchs Moralia, die Gnosis, den Hermetismus und griechische, jüdische und christliche Hermeneutik. Er gehört zu den Herausgebern und Übersetzern von Schenutes literarischem Corpus.

Sydney-Hervé Aufrère ist emeritierter Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche scientifique, angebunden an das Centre Albert‑Février, Universität Aix‑ Marseille und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Montpellier (Frankreich). Seine Forschungsinteressen umfassen die ägyptische Religion in ptolemäischer und rö‑ mischer Zeit, den Wissenstransfer von ägyptischen Priestern (vor allem im Bereich der Naturwissenschaften) in die Klassische Welt, Manetho aus Sebennytos und die Ägypten‑ rezeption im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts.

Christian Tornau Geboren 1967; 1997 Promotion; 2004 Habilitation; Professor für Klassische Philologie an der Universität Würzburg.

Joachim Friedrich Quack Born 1966; studied Egyptology, Semitic Studies, Biblical Archaeology, Ancient Near Eastern Studies and Pre- and Early History in Tübingen and Paris; 1990 Magister; 1993 Dr. phil.; 2003 Habilitation at the FU Berlin; Professor of Egyptology at the University of Heidelberg.
https://orcid.org/0000-0003-4845-5111

Heike Sternberg-el Hotabi ist als außerordentliche Professorin am Seminar für Ägyptologie und Koptologie der Georg‑August‑Universität Göttingen tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind altägyptische Religions‑ und Kulturgeschichte, die persische Epoche sowie Ägypten in der griechisch‑römischen Zeit.

Claudio Moreschnini lehrte als Ordentlicher Professor Lateinische Literatur und Alt‑ christliche Literatur an der Universität Pisa. Er hat vor allem die philosophische Kultur der Antike und deren Verbindungen zur christlichen Theologie erforscht. Ein weiteres Forschungsfeld bildet die Rezeption der Antike in der italienischen Renaissance.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: http://www.vonabisw.de — https://talk.vonabisw.de/die-goettliche-weisheit-des-hermes-trismegistos (Volker H. Schendel)