Philosophie

Die Raumzeitlichkeit der Muße

Hrsg. v. Günter Figal, Hans W. Hubert u. Thomas Klinkert

2016. VI, 355 Seiten.

Otium 2

eBook PDF
ISBN 978-3-16-154751-5
Open Access: CC BY-NC-ND 4.0
Gefördert durch: DFG – Sonderforschungsbereich 1015 Muße (Freiburg)
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Die Beiträge dieses Bandes erkunden das Phänomen der Muße in seiner Räumlichkeit und in seinem Verhältnis zur Zeit. Die Untersuchungen widmen sich philosophischer Reflexion sowie literatur- und kunsthistorischer Betrachtung, mit Schwerpunkten in der Renaissance, im 18. und 19. Jahrhundert, in der Moderne und in der Gegenwart.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes erkunden das Phänomen der Muße in seiner Räumlichkeit und in seinem Verhältnis zur Zeit. Im mußetypischen Verweilen tritt das Nacheinander der Zeit zurück, während der Raum mit seinen Ordnungen des Nebeneinander bestimmend wird. Diese spezifische Raumzeitlichkeit wird in vier Abschnitten ausgelotet: Der erste ist Konzepten und Theorien der Muße gewidmet, der zweite der ästhetischen Erfahrung von Räumen der Natur und Kunst, der dritte gebauten Räumen der Muße, der vierte der Mußeerfahrung, wie sie sich in Kommunikations- und Schreibprozessen darstellt. Die Bandbreite der Untersuchungen reicht von der philosophischen, begriffsanalytischen Reflexion über die phänomenologische Analyse sowie von der literaturwissenschaftlichen Falluntersuchung hin zur kunsthistorischen Betrachtung, mit Schwerpunkten in der Renaissance, im 18. und 19. Jahrhundert, in der Moderne und in der Gegenwart.
Inhaltsübersicht
Günter Figal/Hans W. Hubert/Thomas Klinkert: Einleitung

I. Konzepte und Theorien
Günter Figal/Tobias Keiling: Das raumtheoretische Dreieck. Zu Differenzierungen eines phänomenologischen Raumbegriffs – Iris Laner: Muße, Kontemplation, Wissen. Maurice Merleau-Ponty über die Möglichkeit ästhetischen Wissens – Hideki Mine: Die handelnde Anschauung und die zeitlich-räumliche Struktur der Muße vom Standpunkt der selbst-gewahren Bestimmung des Nichts Nishidas

II. Ästhetische Erfahrung in Räumen der Natur und der Kunst
Thomas Klinkert: Der arkadische Chronotopos als Manifestationsform von Muße und die Selbstreflexivität der Dichtung bei Iacopo Sannazaro – Antonia Egel: Muße im Gehen – Handke, Stifter, Thomas Mann – Hans W. Hubert: Grot(t)eske Thesen? Gedanken über den Zusammenhang von Muße und frühneuzeitlicher Kunstbetrachtung

III. Muße und gebaute Räume
Angelika Corbineau-Hoffmann: Die Frucht der Muße oder Montaigne im Turm. Zur Genese der Essais als Auto(r)entwurf – Rainer Warning: Gefängnisheterotopien bei Stendhal – Tobias Keiling/Thomas Jürgasch: Enzyklopädische Räume. Zur Gegenwart der Geschichte in Peter Zumthors Kolumba-Museum – Toni Hildebrandt: Ad fontes – Zur Wassermetaphorologie der Architektur

IV. Zwiegespräche – Gelehrte in Gesellschaft, Autoren vor dem Papier
Michael Multhammer: Ordnungen der Muße. Zur Produktion und Rezeption gelehrter Literatur im Verlauf des 18. Jahrhunderts – Heike Gfrereis: Papierplätze. Materielle Formen der Inspiration
Personen

Günter Figal (1949–2024): 1976 PhD; 1987 Habilitation; 1989–2002 Professor of Philosophy at the University of Tübingen; since 2002 Professor for Philosophy at the University of Freiburg im Breisgau; since 2017 emeritus.

Hans W. Hubert ist Professor für Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Thomas Klinkert Geboren 1964; Studium in München; 1991 Erstes Staatsexamen in Deutsch und Französisch; 1994 Promotion, 2001 Habilitation in Romanischer Philologie; Professuren für romanistische Literaturwissenschaft in Mannheim (2003–07) und Freiburg i. Br. (2007–15); seit 2015 ordentlicher Professor am Romanischen Seminar der Universität Zürich.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: FAZ — 5. Oktober 2016, S. N3 (Thomas Gross)