Theologie

Fortgeschriebenes Gotteswort

Studien zu Geschichte, Theologie und Auslegung des Alten Testaments. Festschrift für Christoph Levin zum 70. Geburtstag
Herausgegeben von Reinhard Müller, Urmas Nõmmik und Juha Pakkala

2020. X, 566 Seiten.
149,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-159262-1
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Die vorliegende Festschrift dokumentiert einen Ausschnitt der Wirkung, die Christoph Levins Arbeiten in der alttestamentlichen Wissenschaft und darüber hinaus gehabt haben. Die Beiträge gelten dem Pentateuch, den Vorderen und Hinteren Propheten, den Schriften einschließlich der deuterokanonischen Literatur, Aspekten der biblischen Wirkungsgeschichte und der exegetischen Methodik.
Sacra scriptura sui ipsius interpres – dass sich hinter dieser grundlegenden Einsicht reformatorischer Theologie ein literaturgeschichtliches Phänomen verbirgt, ist durch Christoph Levins exegetische Arbeiten deutlicher geworden als je zuvor: Die Texte der Heiligen Schrift sind zu einem großen Teil als Auslegungen ihrer selbst entstanden – als fortgeschriebenes Gotteswort.
Die vorliegende Festschrift dokumentiert einen Ausschnitt der Wirkung, die Christoph Levins Arbeiten in der alttestamentlichen Wissenschaft und darüber hinaus gehabt haben. Sie sammelt Stimmen wissenschaftlicher Weggefährten, die Christoph Levin auf ganz unterschiedliche Weise verbunden sind. Die Beiträge gelten dem Pentateuch, den Vorderen und Hinteren Propheten, den Schriften einschließlich der deuterokanonischen Literatur, Aspekten der biblischen Wirkungsgeschichte und der exegetischen Methodik.
Inhaltsübersicht
I. Pentateuch
Urmas Nõmmik: Überlegungen zum Jahwisten – Susanne Rudnig-Zelt: Warum heiraten Göttersöhne Menschentöchter? Zur Interpretation von Gen 6,1–4 – Hans-Christoph Schmitt: Der erstgeborene Sohn Moses als »Blutverschwägerter« Zipporas Ex 4,24–26 – eine Fortschreibung aus hellenistischer Zeit? – Kåre Berge: Law-Didactic Torah Composition in the Exodus Narrative? – Ludwig Schmidt: Die Erzählung von dem goldenen Kalb in Ex 32 – Erik Aurelius: Das fortgeschriebene Wort von dem besiegten Gott – Thomas B. Dozeman: The Twelve-Tribe System and Pan-Israelite Identity in the Post-Exilic Period. Reexamining Martin Noth's Amphictyonic Hypothesis – Reinhard Achenbach: The Original Form of Deuteronomy. (Ur-)Deuteronomium and Its Reworkings – William S. Morrow: Rewriting Deuteronomy as a Treaty Document

II. Vordere Propheten
Reinhard G. Kratz: Das Problem des Deuteronomistischen Geschichtswerkes – Anneli Aejmelaeus: Re-Linking Prophecy and Fulfilment in 1 Sam 3 and 4 – Cynthia Edenburg: The Radiance (of Yahweh) is Exiled. Reconsidering the Extent, Purpose and Historical Context of the Ark Narrative – Walter Dietrich: Gottesbilder und Gottesworte. Zum Phänomen theologischer Fortschreibung in den Samuelbüchern – Georg Hentschel: »Ich sah ganz Israel … wie Schafe, die keinen Hirten haben.« Beobachtungen zu 1 Kön 22,1–38

III. Hintere Propheten
Uwe Becker: Die Propheten bei Wellhausen – Martti Nissinen: Why Prophecy Is (Not) Magic? – Hugh G. M. Williamson: Animals or Demons in Isaiah 13:21–22 – Konrad Schmid: Das Jeremiabuch auf dem Weg zu seiner Theologie. Christoph Levins Beitrag Die Verheißung des neuen Bundes in ihrem theologiegeschichtlichen Zusammenhang ausgelegt als Zäsur in der Jeremiaforschung – Hermann-Josef Stipp: Die Akzessionsjahre Jojakims und Zidkijas. Drei merkwürdige Datierungen im Jeremiabuch (Jer 27,1; 28,1; 49,34/26,1) – Diana Edelman: Credit or Tally Imagery in Ezek 37:15–19 – Reinhard Müller: Zur Entstehung der Amosvisionen – Ernst-Joachim Waschke: Der Prophet und seine Legende. Überlegungen zu Amos 7,10–17 – Bob Becking: Das Gleichnis vom Frieden. Der Ort und die Funktion von Micha 4 in der Komposition des Buches Micha – Jörg Jeremias: Das Ende Belials (Nah 1,9–2,1)

IV. Schriften und deuterokanonische Literatur
Hermann Spieckermann: Psalm 41 und der Erste Davidpsalter – Gunther Wanke: Psalm 73 an der Grenze zwischen Weisheit und Eschatologie – Hans-Peter Mathys: Anmerkungen zu Ruth – Ehud Ben Zvi: Reading Chronicles and Remembering Saul in the Late Persian/Early Hellenistic Period – Jan Joosten: Intertextuality, Pseudoclassicism and Fortschreibung. 2 Chronicles 13:9 and the Chronicler's Use of Source Material – Francis Borchardt: Imperfect Scriptures among Ancient Jews and Christians. The Case of Ben Sira – Markus Witte: Beobachtungen zum Abrahamporträt des Sirachbuchs (Sir 44,19–21) – Christoph Bultmann: James Barr als Leser der »Weisheit Salomos«

V. Theologie, Auslegungsgeschichte, Methodologie
Carl S. Ehrlich: Moses' Weibergeschichten in the Post-Biblical Imagination – Matthias Köckert: Wie Augustinus die Bibel liest. Abraham in De civitate DeiThomas Kaufmann: Reformationszeitliche Druckersignete als 'fortgeschriebenes' Gotteswort – Martin Kähler: Rezensionen der revidierten Lutherbibel 2017 – Thilo Rudnig: Philologie und Literarkritik. Welcher methodische Gewinn liegt im linguistic dating? – Juha Pakkala: Reflections on Levin's Model of Fortschreibung
Personen

Reinhard Müller Geboren 1972; 2004 Dr. theol. (Göttingen); 2008 Habilitation (München); Professor für Altes Testament an der Georg-August-Universität Göttingen.
https://orcid.org/0000-0002-2303-7688

Urmas Nõmmik Geboren 1975; 2008 Dr. theol. (Marburg); 2016 Habilitation (München); Professor für Altes Testament und Semitistik an der Universität Tartu.
https://orcid.org/0000-0001-6391-123X

Juha Pakkala Geboren 1968; 2000 Dr. theol. (Helsinki); 2005 Habilitation (München); Universitätslektor für Altes Testament an der Universität Helsinki.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Journal for the Study of the Old Testament — 47 (2023), S. 7 (Nathan MacDonald)
In: Old Testament Abstracts — 44 (2021), S. 615–616 (Christopher T. Begg)
In: Orientalistische Literaturzeitung — 116 (2021), S. 371–373 (Edgar Kellenberger)
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, 133 (2021), S. 107–108 (Hannes Bezel)