Geschichtswissenschaft

Sandro Liniger

Gesellschaft in der Zerstreuung

Soziale Ordnung und Konflikt im frühneuzeitlichen Graubünden

2017. X, 362 Seiten.

Bedrohte Ordnungen 7

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Festeinband
ISBN 978-3-16-154933-5
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Trotz bestehender sozialer, politischer und kultureller Differenzen und trotz der schwierigen Bedingungen im Gebirge unterhalten im frühneuzeitlichen alpinen Graubünden über 50 Talgemeinden zuverlässig ein Miteinander ohne Zentralinstanz und ohne Staat. Mittels des Konzepts einer Gesellschaft in der Zerstreuung versucht Sandro Liniger, dieser Gesellschaftsformation und ihren Mechanismen des Funktionierens auf die Spur zu kommen.
Trotz bestehender sozialer, politischer und kultureller Differenzen und trotz der schwierigen Bedingungen im Gebirge unterhalten im frühneuzeitlichen Graubünden über 50 alpine Talgemeinden zuverlässig ein Miteinander ohne Zentralinstanz und ohne Staat. Ihnen gelingt es, auch angesichts widriger Umstände – steil aufragender Berge, entlegener Täler, weiträumig gestreuter Siedlungsverbände, zerstückelter kommunaler Organisationsweisen, sprachlich-kultureller Heterogenität und komplexer konfessioneller Gemengelage – ein gemeinsames Soziales und Politisches erfolgreich zu organisieren. Sie bilden sogar eine dynamische Einheit und Ordnung aus, und dies ganz ohne übergeordnete Zentralmacht. Diesen auf den ersten Blick paradoxal anmutenden Befund nimmt Sandro Liniger zum Anlass, um nach der Funktionsweise einer Gesellschaft in der Zerstreuung zu fragen: Welche spezifische Logik zeichnet eine solche alternative Form der Organisation des sozialen und politischen Zusammenlebens aus? Und welche Instabilitäten und Resistenzen sind ihr zu eigen? Welche Konflikte charakterisieren sie?
Personen

Sandro Liniger Geboren 1983; 2002–07 Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Sozialanthropologie an der Universität Bern; 2008–12 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe »Religion in der Differenz«, Exzellenzcluster 16 »Kulturelle Grundlagen von Integration« an der Universität Konstanz; 2013/14 Promotionsabschlussstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg; 2015 Promotion; seit 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte/Frühe Neuzeit an der Universität Konstanz.
https://orcid.org/0000-0002-5979-3186

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zwingliana — 46 (2019), S. 223–228 (Jan-Andrea Bernhard)
In: Zeitschr.f.Histor.Forschung — 45 (2018), S. 575–577 (Beat Kümin)
In: Sehepunkte — http://www.sehepunkte.de/2018/02/30074.html (Peer Frieß)
In: Historische Zeitschrift — 308 (2019), S. 509–510 (Daniel Schläppi)