Grünes Nudging soll umweltfreundliches Verhalten und umweltfreundliche Einstellungen allein durch die Umgestaltung des Entscheidungskontextes fördern. Janina Essig analysiert die Leistungsfähigkeit und die Leistungsgrenzen dieses neuartigen Steuerungsinstruments und zeigt auf, welche Rolle und Funktion Grüne Nudges im umweltrechtlichen Instrumentenmix einnehmen können.
Die sich zuspitzenden ökologischen Krisen verlangen ein effektives und effizientes staatliches Vorgehen, gerade im Hinblick auf die Instrumentenwahl. Vor diesem Hintergrund untersucht Janina Essig das Leistungspotenzial der Grünen Nudges als Steuerungsinstrument im Umweltrecht. Können Grüne Nudges allein durch die Umgestaltung des Entscheidungskontextes umweltfreundliches Verhalten und sogar umweltfreundliche Einstellungen fördern? Die Autorin analysiert die Leistungsfähigkeit und -grenzen der Grünen Nudges im Hinblick auf ihre praktische und ökologische Wirksamkeit und ihre (verfassungs-)rechtliche Umsetzbarkeit. Dazu wirft sie auch einen Blick auf die Stärken und Schwächen der bereits etablierten Instrumente des Umweltrechts und zeigt anhand dessen, welche Rolle und Funktion die Grünen Nudges in einem umweltrechtlichen Instrumentenmix einnehmen können.
Inhaltsübersicht:
EinleitungA. Aktueller Hintergrund
B. Ein »Stups« in die richtige Richtung: Das Nudging-Konzept von
Thaler und
SunsteinC. Nudging in der deutschen und europäischen Umweltpolitik
D. Untersuchungsgegenstand und -ziel
E. Gang der Untersuchung
§ 1 Theoretische Grundlagen des NudgingsA. Die (verhaltens-)ökonomischen Grundlagen: Der Homo Oeconomicus und seine Grenzen
B. Das Zwei-System-Modell
C. Der Homo Oeconomicus und die verhaltensökonomische Kritik in der Rechtswissenschaft
D. Fazit
§ 2 Grünes Nudges: BegriffsklärungA. Intendierte Verhaltenslenkung
B. Funktions- und Wirkungsweise
C. Keine Gebote und Verbote
D. Keine starken wirtschaftlichen Anreize
E. Leichte Umgehung
F. Zweck
G. Fazit
§ 3 Grüne Nudges und UmweltprinzipienA. Verursacherprinzip
B. Nachhaltigkeitsprinzip
C. Vorsorgeprinzip
D. Kooperationsprinzip
E. Fazit
§ 4 Grüne Nudges: Erscheinungsformen und LeistungspotenzialA. Ursachen für umweltschädliches (Konsum-)Verhalten
B. Grüne Nudges und Umweltverhalten
C. Grüne Nudges und Umweltbewusstsein
D. Fazit
§ 5 Grüne Nudges: Verfassungsrechtlicher RahmenA. Grundrechte der Nudge-Adressaten
B. Grundrechte Dritter
C. Fazit
§ 6 Grüne Nudges: Abgrenzung zu und Vergleich mit den sonstigen Instrumenten des Umweltrechts
A. Ordnungsrechtliche Instrumente
B. Ökonomische Instrumente
C. Konsensuale und informale Instrumente
D. Informationelle Instrumente
E. Fazit
Schlussfolgerungen und Ausblick
A. Grünes Nudging und die Ökokrise
B. Schwächen und Kritik
C. Stärken und Perspektiven