Rechtswissenschaft

Michael Henkel

Hermann Hellers Theorie der Politik und des Staates

Die Geburt der Politikwissenschaft aus dem Geiste der Soziologie

2011. XVIII, 732 Seiten.
139,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-151685-6
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Hermann Heller entwickelte eine moderne Theorie der gesamten Politik, mit der er zum Vater der Politikwissenschaft in Deutschland wurde. Michael Henkel zeichnet die innere Entwicklung des Hellerschen Werkes nach, erschließt erstmals seine sozialtheoretischen Grundlagen und unternimmt die systematische Rekonstruktion der reifen Theorie Hellers.
Hermann Heller (1891–1933) ist einer Gruppe von deutschen Staatsrechtslehrern der Weimarer Republik zuzurechnen, die sich gegen eine positivistische Beschränkung der Staatsrechtslehre auf rechtsnormative Fragen wandte und die eine Berücksichtigung sozialer, politischer und historischer Aspekte des Staates in eine juristische Wissenschaft vom Verfassungsstaat einforderte. Im Unterschied zu den anderen Vertretern einer solchen antipositivistischen Position zielte Heller nicht nur auf eine Neubesinnung der juristischen Staatslehre, sondern darüber hinaus auf die theoretische Grundlegung einer modernen Politikwissenschaft. Dies suchte er durch die Ausführung einer systematischen Theorie der Politik und des Staates zu realisieren, die vor allem in seinem Hauptwerk Staatslehre entfaltet ist.
Michael Henkel unternimmt eine systematische Rekonstruktion dieser Theorie Hellers. Dabei werden die Genese der Theorie und sodann erstmals in der Forschung die sozialtheoretischen Grundlagen von Hellers Ansatz detailliert offengelegt und in ihren theoriegeschichtlichen Zusammenhang eingeordnet. Der Autor zeigt auch, wie Hellers wissenschaftliches Unternehmen als die spezifisch politikwissenschaftliche Ausprägung einer Sozialtheorie begriffen werden muß, die er im Leipzig der Zwischenkriegszeit gemeinsam mit seinen Kollegen Theodor Litt und Hans Freyer formuliert hat.
Schließlich wird Hellers Theorie im Lichte aktueller Debatten in der Politikwissenschaft und der deutschen Staatsrechtslehre auf ihre Aktualität hin befragt. Hierbei erweist sich Hellers Ansatz als für eine Selbstverständigung der heutigen Politikwissenschaft überaus fruchtbar.
Personen

Michael Henkel ist Vertreter der Professur für Ethik, Politik, Rhetorik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Journal der Juristischen Zeitgeschichte — 2016, Heft 2, 83–85 (Thilo Scholle)
In: Annali dell'Istituto storico italo-germanico in Trento — 39 (2013), S. 173–175 (Maurizio Cau)
In: Zeitschr. integrativer europ. RechtsG (ZIER) — http://www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-02–2012-Inhaltsverzeichnis.htm (10/2012) (Gerhard Köbler)
In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2014, Nr. 59, 237
In: Göttingische Gelehrte Anzeigen — 2013, 253–265 (Peter Graf Kielmansegg)
In: Der Staat — 2012, 488–490 (Walter Pauly)
In: Informationsmittel f. Bibliotheken — http://ifb.bsz-bw.de/bsz356629260rez-1.pdf?id=5848 (04/2013) (Till Kinzel)