Rechtswissenschaft

Im Namen des Volkes

Zur Kritik politischer Repräsentation
Herausgegeben von Marvin Neubauer, Max Stange, Charlott Resske und Frederik Doktor

2021. VIII, 330 Seiten.

POLITIKA 21

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ISBN 978-3-16-158220-2
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Repräsentation ist die Form des Politischen. Parlamente, Gerichte und politische Bewegungen beanspruchen gleichermaßen, den Allgemeinwillen zu repräsentieren, indem sie im Namen des Volkes sprechen. Doch wer kann das mit Recht von sich behaupten? Oder gilt von vornherein: »Wer Volk sagt, will betrügen«?
Die Rede vom 'Volk' hat Konjunktur. Seit der Französischen Revolution gilt es als letzter Grund politischer Legitimität. Es ist damit an jene Stelle getreten, die zuvor mit 'Gott' besetzt war. Und weil das Volk ebenso wenig greifbar ist, bedarf es einer Stellvertretung auf Erden. Somit kann man ein Verständnis des Politischen heute nur über ein Verständnis der 'Logik politischer Repräsentation' erlangen: Keine politische Forderung, kein Urteilsspruch, kein parlamentarischer Beschluss, kurz: kein politischer Akt, kann auf die Behauptung verzichten, den eigentlichen Allgemeinwillen zu artikulieren. Damit wird der politische Streit zum Streit darum, wer mit der Stimme des Volkes spricht – und wer stattdessen nur partikulare Interessen vertritt. Der Band fragt, wo dieses 'Volk' zu finden ist und wer mit welchem Recht in seinem Namen handelt.
Inhaltsübersicht
Marvin Neubauer, Max Stange, Charlott Resske, Frederik Doktor: Zur Volksfrage. Einleitende Überlegungen
Danksagung

I. Zum Wesen der Repräsentation
Oliver W. Lembcke: Repräsentation und Demokratie – Gerhard Göhler: Politische Repräsentation in systematischer Perspektive – Winfried Thaa: Vermittlung durch Repräsentation – Pirmin Stekeler-Weithofer: Wer besorgt unsere Interessen? – Trevor Wedman: We, the People (bound to each other) – Marco Haase: Repräsentation als Artikulation des Geistes

II. Volk als Fiktion, Volk als Ideologie?
Maud Meyzaud: Wer spricht den Satz »Wir sind das Volk«? – Marina Martinez Mateo: Das Problem des Volkes – Beatrice Kobow: 'Volk' als 'Fiktion' – Christian Schmidt: Der fiktive Souverän

III. Im Maschinenraum der repräsentativen Demokratie
Caroline Maria Kalkreuth: Agonistische Repräsentationstheorie – Marc André Wiegand: Repräsentation, Parität, Identität – Michael Rose: Proxy-Repräsentation – Nejma Tamoudi: Zukünftige Generationen im Spiegel des sozialen Imaginären
Personen

Marvin Neubauer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) und Gastwissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).
https://orcid.org/0000-0002-2302-4510

Max Stange ist Student der Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Projektkoordinator des Vereins Arbeit an Europa e.V.
https://orcid.org/0000-0001-8873-0961

Charlott Resske ist Rechtsreferendarin am Landgericht Leipzig und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig.
https://orcid.org/0000-0001-6795-1474

Frederik Doktor ist Student der Kulturwissenschaften und der Geschichte an der Universität Leipzig.
https://orcid.org/0000-0001-6938-5699

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 94 (2022), 1047–1048
In: Jahrbuch Extremismus & Demokratie — 34 (2022), 476