Theologie

Malte van Spankeren

Islam und Identitätspolitik

Die Funktionalisierung der »Türkenfrage« bei Melanchthon, Zwingli und Jonas

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ISBN 978-3-16-156246-4
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In der Formel »Islam und Identitätspolitik« lässt sich der Umgang der Reformatoren mit den von ihnen »Türken« genannten Muslimen und ihrer Religion pointiert zusammenfassen. Malte van Spankeren leistet mit dieser Studie einen weiterführenden Beitrag zur Geschichte der christlich-muslimischen Beziehungen während der Reformationszeit.
Seit seinen Anfängen hat der Islam das Interesse christlicher Autoren auf sich gezogen. In diesem Zusammenhang kommt der Reformationszeit eine erhebliche Bedeutung für die christliche Islamwahrnehmung zu.
Der Umgang der Reformatoren mit dem Islam lässt sich durch die Kurzformel »Islam und Identitätspolitik« auf den Punkt bringen. Denn sie funktionalisierten die militärischen Erfolge der von ihnen »Türken« genannten Osmanen, um ihre eigene Abgrenzung von der altgläubigen Mehrheitsgesellschaft argumentativ zu unterstützen.
Malte van Spankeren analysiert anhand von Ph. Melanchthon, H. Zwingli und J. Jonas erstmals auf Grund einer aussagekräftigen Quellenbasis, mit welchen Argumenten der Islam als Mittel der Distanzierung eingesetzt wurde, auf welche Weise eigene theologische Positionsbildungen mithilfe der »Türkenfrage« pointiert wurden und welche, die protestantische Islamwahrnehmung langfristig prägenden, Schwerpunkte dabei ausgebildet worden sind. Damit leistet er einen weiterführenden Beitrag zur Geschichte der christlich-muslimischen Beziehungen, und führt zugleich den Begriff der »Identitätspolitik« in die kirchengeschichtliche Forschung neu ein.
Personen

Malte van Spankeren ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Spalding-Edition an der Universität Münster.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschr. f. Kirchengeschichte — 132 (2021), S. 110–111 (Gregory J. Miller)
In: Theologische Literaturzeitung — 145 (2020), S. 557–560 (Martin Ohst)
In: Lutherjahrbuch — 87 (2020), S. 338–340 (Christopher Spehr)